Ingwer ist die Heilpflanze des Jahres 2018

Ein regelrechtes Wundermittel ist heuer zur Heilpflanze des Jahres gewählt worden. Ingwer gilt in seiner Heimat Asien schon seit Jahrtausenden als Arzneipflanze. Er wirkt vor allem auf die Verdauung, aber auch kräftigend.

In den vergangenen Jahren ist der Ingwer auch in Europa immer beliebter geworden - bekannt ist er aber schon länger. Hildegard von Bingen erkannte schon im 12. Jahrhundert die Kraft des Ingwers, ebenso wie Paracelsus im 16. Jahrhundert.

Neben den typischen verzweigten Wurzelknollen sind auch die Blätter und Blüten des Ingwers zum Verzehr geeignet. Mehrere Studien belegen die positiven Wirkungen der Pflanze, sagt Apothekerin Irina Schwabegger-Wager von der „Apotheke zum Auge Gottes“ in Gmünd.

Ingwer

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Ingwer unterstützt bei Reisekrankheit

Ingwer wird beispielsweise bei der Reisekrankheit eingesetzt, da er Brechreiz und Erbrechen lindert. Das gilt auch bei leichten Symptomen in der Frühschwangerschaft bis zur 16. Schwangerschaftswoche. Stillende Frauen sollten mangels entsprechender Untersuchungen hingegen sicherheitshalber auf Ingwerpräparate verzichten, rät Schwabegger-Wager.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 10.1.2018

Die Wirksamkeit der Knolle zeigt sich sofort beim Verzehr. Die Schärfe ist zu spüren, die Nase rinnt und der Gaumen brennt. Die Wirkung setzt sich im Körper fort: Es wird mehr Magensäure gebildet, die die Darmbewegung anregt und die Sekretion von Speichel und Galle fördert. Aufgrund dieser Eigenschaften hilft Ingwer gut gegen das Völlegefühl sowie bei leichten krampfartigen Magen-Darmbeschwerden.

Ingwer, Koch

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Weitere positive Eigenschaften des Ingwers werden beschrieben, sind aber noch nicht ausreichend durch Studien belegt. So soll er schmerzlindernd, krampflösend und virushemmend wirken, sogar ein positiver Einfluss auf das Tumorwachstum wird dem Ingwer nachgesagt.

Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten

Ob im Kandiszucker oder in der Currymischung - Ingwer findet sich in zahlreichen Nahrungsmitteln. Als Tee zubereitet, wirkt er wärmend und wird bei einer beginnenden Erkältung empfohlen. Die Apothekerin empfiehlt ihn in Kapselform einzunehmen, denn nur so könne eine standardisierte Dosis eingenommen werden, die auch therapeutisch sinnvoll ist.

Schwabegger-Wager betont, dass Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, vorsichtig mit Ingwer umgehen sollten. Denn Ingwer erhöht die Blutungsneigung. Hier sei unbedingt Rücksprache mit dem Arzt zu halten. Wer unter Gallensteinen leidet oder einen sensiblen Magen hat, sollte ebenso auf die regelmäßige Einnahme von Ingwer verzichten.