Richtige Medikamente für Kinder

Die Verabreichung von Medikamenten an Kinder ist oft heikel. In vielen Fällen, wie etwa bei Fieber oder Schmerzen, kommen Eltern nicht umhin, Tabletten zu geben. Laut Apothekerin Ulrike Zöchling muss hier aber Vorsicht geboten sein.

Bei diesem Thema geht es laut Ulrike Zöchling von der Hippolyt -Apotheke in St. Pölten nicht nur um die richtige Dosierung einer Arznei - entsprechend dem Alter des Kindes -, sondern auch darum, wie es verabreicht wird. Das kann etwa in Form von Tropfen, Saft oder Zäpfchen sein.

Laut Zöchling sollte man vor allem bei Kleinkindern, die sich mit ihrem Instinkt gegen die Einnahme von unbekannten Stoffen wehren, darauf achten. So gibt es eigene Mittel für Kinder gegen Fieber, Schmerzen und Infektionen, wie beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen. Bei seltenen Erkrankungen ist es laut Apothekerin schon schwieriger kindgerechte Arzneien zu finden. Eine neue EU-Verordnung für Kinderarzneimittel sorgt aber dafür, dass die Arzneimittelindustrie Medikamente auch speziell für Kinder entwickelt. Das sei laut Zöchling aber nicht so einfach, „weil man Kinder ja nicht langwierigen Studien aussetzen will“.

Kind bekommt homöopathisches Medikament

dpa/Patrick Pleul

Kinder in Krankheitsphasen unterstützen

Wichtig sei zudem, Kinder in den unterschiedlichen Phasen einer Krankheit richtig zu unterstützen. „Zum Beispiel im Beginn einer Krankheit, wenn der Körper versucht, Gifte oder Viren durch Fieber loszuwerden, sollte man das Schwitzen durch wärmere Kleidung oder Bettruhe unterstützen“. Lavendelöl auf den Kopfpolster oder auf das Nachtkästchen getropft, kann beruhigen und Albträume nehmen. „Kinder können noch leiden, sie lassen dem Körper die Zeit zum Kranksein bzw. zur Genesung“, so die Apothekerin.

Wenn das Fieber sehr hoch steigt oder zu lange oben bleibt, sollte man laut Zöchling ärztliche Hilfe suchen. Bereits zuvor können kühlende Maßnahmen (wie beispielsweise „Essigpatscherl“) getroffen werden. Auch mit Mineralstoff-Getränken, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen mit unterschiedlichen Farben gibt, könne bereits vorgesorgt werden. „Auch wenn ein Kind erbricht, helfen oft schon ein paar Löffel dieses Getränks mit der Versorgung von Mineralstoffen“, so die Apothekerin. Aber auch sonst sind diese Getränke für Kinder und deren Aufbau der Knochen und Zähne wichtig.

„Im Alter von drei Jahren werden Kinder oft krank, weil ihr Körper lernen muss, mit Umweltbedingungen umzugehen“. Er bildet Antikörper für die Immunität. Das sei wichtig für das Kind, bevor es in das Pubertätsalter kommt, „denn dann muss der Körper mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens umgehen“.

Schrank mit homöopathischen Präparaten

dpa/Frank Rumpenhorst

Homöopathie eignet sich für Kinder

Laut Zöchling verwenden zwei Drittel aller Familien in Österreich Homöopathie: Homöopathie eignet sich gut für Kinder, da sie auf Feinstoffliches gut ansprechen und diese Art der Medikamente nicht mit so vielen Abbauprodukten, wie es bei herkömmlichen Medikamenten häufig der Fall ist, belastet sind. „Außerdem lieben Kinder die Form der Globuli“, das mache gerade bei Zahnungsbeschwerden, Koliken oder Infekten die Einnahme leichter. Viele Mütter haben bereits eine kleine Hausapotheke dafür bereit:

  • Aconitum: plötzlich hohes Fieber, trockene Haut
  • Belladonna: hohes Fieber mit viel Schweiß
  • Chamomilla: Ohrenschmerzen, Zahnen
  • Nux vomica bei Übelkeit, Erbrechen, auch rasselnder Husten
  • Ferrum phosphoricum (vielen bekannt als Schüßler Salz Nr.3): bei beginnenden Beschwerden mit Fieber oder Ohrenschmerzen