Tipps für den richtigen Sonnenschutz

Sonne wirkt als Stimmungsaufheller und begünstigt die Vitamin D-Bildung für Haut und Knochen. Die Haut muss allerdings geschützt werden. Was es dabei zu beachten gilt, weiß Ulrike Zöchling von der Hippolyt Apotheke in St. Pölten.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 20.6.2018

Besonders für Babys und Kleinkinder unter drei Jahren ist der Sonnenschutz wichtig, sagt Ulrike Zöchling. Ihre Haut ist zarter, dünner und empfindlicher als bei Erwachsenen, Eigenschutz und Säureschutzmantel sind noch nicht voll ausgebildet, die Melaninproduktion ist noch gering, ebenso die Talgdrüsentätigkeit. Kinder in diesem Alter sollten deshalb nicht in die pralle Sonne. Dazu kommt, dass bei Kindern, die jünger als ein Jahr sind, noch keine Sonnencreme verwendet werden sollte, da ihre Haut diese nicht verarbeiten kann.

Auch zu viel Sonnencreme kann schlecht sein

Sobald das Kind laufen kann, braucht es allerdings ausreichend Sonnencreme, besonders auf Gesicht, Nacken und Unterarmen, sagt die Apothekerin. Dabei sollte man es aber nicht übertreiben, denn zu viel Sonnencreme kann die Poren verstopfen. Dadurch entsteht ein Hitzestau und es kann zu Allergien und Ausschlägen kommen. Ihr Tipp: „Verwenden Sie für Ihre Kleinen Sonnenmittel mit mineralischen Filtern. Die dringen nicht in die Haut ein, sondern bleiben als leichter, weißer Film auf der Hautoberfläche und wehren die Sonnenstrahlen ab.“

Frau beim Sonnenbaden

dpa/Caroline Seidel

Ein Finger lang für jeden Körperteil

Aber auch Erwachsene sollten laut Zöchling beim Sonnenschutz einiges beachten: Sonnencreme sollte rechtzeitig, schon 20 Minuten vorher, aufgetragen werden. Dabei erst nach einigen Minuten anziehen, damit kein Abrieb entsteht. Die Apothekerin empfiehlt außerdem Sonnencreme in der Menge von einem Finger lang für jeden der Sonne ausgesetzten Körperteil. Bei Männern ist es wichtig, vor allem die verlängerte Stirne einzuschmieren. Für behaarte Körperstellen eignet sich am besten ein Fluid oder Gel, das nicht schmiert. Einfach zu handhaben ist der Spray.

Sonnenschutz gibt es aber auch von innen: Unterstützend wirken Carotin (Vitamin A Vorstufe, für eine gleichmäßige und schöne Bräune), Lycopin (das Rot der Paradeiser, die Haut wird weniger empfindlich auf Sonne), OPC (im guten französischen Rotwein, zellschützende Wirkung) und Polypodium (tropischer Farn, kann den Lichtschutz erhöhen). All dies ist als Kapsel zum Schlucken erhältlich. Auch Zink und Vitamin C stärken das Immunsystem der Haut, sagt die Apothekerin.

Sonne

APA/Barbara Gindl

Mit Schüßler Salzen können Sie außerdem die Eigenschutzzeit der Haut verlängern: Nr.3 hilft, wenn man keine Sonne verträgt. Bei Sonnenbrand wirkt es entzündungshemmend und auch bei Sonnenallergie ist es das Mittel für die Erste Hilfe! Das Schüßler Salz ist mit Nr. 5, 8 und 10 kombinierbar.

Eigenschutzzeit kann in 20 Minuten verbraucht sein

Der passende Lichtschutzfaktor bei der Sonnencreme ist abhängig vom persönlichen Lichttyp und damit der Eigenschutzzeit. Sensible Menschen beispielsweise können schon in nur 20 Minuten ihre gesamte Eigenschutzzeit für den Tag verbraucht haben. In der Schwangerschaft sollte man außerdem LSF 50+ verwenden, besonders im Gesicht, da die Änderung des Hormonhaushaltes die Pigmentierung erhöhen kann. Nach dem Sonnenbad braucht die strapazierte Haut pflegende, beruhigende und feuchtigkeitsspendende Produkte, so die Apothekerin.

Und auch die Haare wollen vor der Sonne geschützt werden: Diese sollten im Sommer anders gepflegt werden als im Winter - mit Mitteln gegen Ausbleichen und Glanzverlust durch Chlor- und Salzwasser, gegen Brüchigkeit und Farbveränderungen durch UV-Strahlung. Dabei helfen etwa Schutzsprays mit Pflanzenextrakten, Haarspitzencremes, Haarmasken mit Kieselerde, Après-Pflegen zum Ausspülen. Außerdem gilt: Im Sommer unbedingt ausreichend trinken!