Köstlich: Ribisel-Bienenstich

Auf den Märkten kann man schon Ribisel kaufen - die bekanntlich eigentlich Johannisbeeren heißen! Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer kennt viele Tipps zum Verarbeiten, sie empfiehlt einen Ribisel-Bienenstich.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 30.6.2018

Ribisel sind die roten, schwarzen und weißen Früchte des Johannisbeerstrauchs, die meist rund um den 24. Juni, dem Johannistag, reifen. Bereits im 15. Jahrhundert wurden die Ribiseln wegen ihrer gesundheitsfördernden Wirkung in Klostergärten kultiviert.

Auch Hildegard von Bingen, die bedeutende Universalgelehrte des Mittelalters, wusste bereits von den wertvollen Inhaltsstoffen der Ribiseln. Sie empfahl Ribisel bei Rheuma und bezeichnete deshalb den schwarzen Johannisstrauch als „Gichtbaum“. Heute weiß man, dass Ribisel nicht nur besonders viel Vitamin C enthalten, sondern auch die Vitamine A und B sowie wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen.

Ribisel

dpa/Martin Gerten

Sorten: Es gibt etwa 50 verschiedene Ribiselsorten. Rote Ribisel sind am weitesten verbreitet und am vielseitigsten verwendbar. Weiße Ribisel schmecken milder als die roten Beeren, sind mittlerweile aber nur noch sehr selten erhältlich. Schwarze Ribisel besitzen die meisten für die Gesundheit wichtigen Inhaltsstoffe, haben allerdings einen etwas herben Geschmack und werden deshalb vor allem zu Likör (Cassis) und Fruchtsaft verarbeitet.
Einkaufen: Auf glänzende, pralle, unbeschädigte Früchte achten.
Lagern: Ribisel können einige Tage im Gemüsefache des Kühlschranks aufbewahrt werden.
Verarbeiten: Omas Trick: Mithilfe einer Gabel können Ribiseln schnell und einfach abgerebelt werden. Das obere Stängelende einer Ribiseltraube zwischen die Zinken einer Gabel schieben und anschließend den Stängel vorsichtig in die Höhe ziehen. Hinweis: Die Ribiseln vor dem Abrebeln nicht unter fließendem Wasser, sondern in einem Gefäß mit kaltem Wasser vorsichtig waschen.
Zubereiten: Durch ihr säuerliches Aroma sind Ribisel besonders erfrischende Sommerbeeren. Sie schmecken als Marmelade, Saft, Fruchtsauce und Kuchenbelag.
Tiefkühlen: Ribisel sind - mit und ohne Stängel - gut zum Tiefkühlen geeignet.

Ribisel

APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Ribisel-Bienenstich

Zutaten für 12 Portionen

Germteig:

  • 200 ml Milch
  • 40 g Zucker
  • 25 g frische Germ
  • 500 g Mehl (glatt, gesiebt)
  • 6 Dotter (Kl. M)
  • Salz
  • 120 g weiche Butter
  • Butter für das Blech
  • Mehl zum Ausarbeiten

Belag:

  • 150 g rote Ribiseln
  • 50 g Butter
  • 150 g Zucker
  • 50 ml Schlagobers
  • 4 EL Honig
  • 200 g Mandelblättchen

Zubereitung: Milch erwärmen, Zucker und Germ darin auflösen. In einer Küchenmaschine mit Knethaken die Germmilch mit Mehl, Dottern, 1 Prise Salz und der Butter zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Zugedeckt an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen. Inzwischen ein Backblech mit hohem Rand (40cm x 25 cm) leicht fetten.

Für den Belag die Ribiseln vorsichtig waschen, abtropfen lassen, mit einer Gabel von den Rispen streifen und verlesen. Butter, Zucker, Schlagobers, Honig und Mandeln in einem Topf vermengen und beiseite stellen.

Den zähen (fast klebrigen) Germteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kneten. Vorsichtig auf Backblechgröße ausrollen und das Blech damit auslegen. Teig 15 Minuten auf dem Blech gehen lassen.

Die vorbereiteten Zutaten für den Mandelbelag bei geringer Hitze unter Rühren aufkochen. Dann 2-3 Minuten bei geringer Hitze zähflüssig einkochen lassen. Mit bemehlten Fingern in den aufgegangenen Teig - wie bei einem Butterkuchen - dicht an dicht Mulden drücken. In jede Mulde 3-4 Ribiseln geben. Den heißen Bienenstichbelag mit einem Esslöffel auf dem Teig (möglichst nicht direkt auf den Beeren) verteilen, dabei zum Teigrand hin 1-2 cm frei lassen.

Den Kuchen im vorgeheizten Rohr bei 190 Grad Celsius (Umluft 30 Minuten bei 170 Grad Celsius) auf der untersten Schiene 30-35 Minuten goldbraun backen. Herausnehmen, abkühlen lassen und frisch servieren. Dazu passt Schlagobers.