Acht Schafe vermutlich von Wolf gerissen

Im Waldviertel geht wieder die Angst vor dem Wolf um. Vergangene Woche wurden acht Schafe tot aufgefunden, berichten auch die „Bezirksblätter“. Ein DNA-Test soll klären, ob es sich tatsächlich um Wolfsrisse handelt.

Die aktuellen Fälle sind laut dem Wolfsbeauftragten in Niederösterreich, Georg Rauer, durchaus verdächtig. Erst im Juli hatte ein Wolf in Siebenhöf bei Langschlag (Bezirk Zwettl) vier Schafe gerissen, der letzte Vorfall ereignete sich nun nur wenige Kilometer entfernt in Rammelhof.

In der vergangenen Woche sollen erneut in Siebenhöf zwei Schafe gerissen worden sein, in der Gemeinde Bad Großpertholz werden in zwei Katastralgemeinden Wolfsrisse vermutet: In Rindlberg wurde ein Schaf getötet, in Angelbach sollen fünf Tiere getötet bzw. schwer verletzt worden sein. Alle Fälle ereigneten sich in einem Radius von weniger als 30 Kilometern.

Wolf

privat

Im Waldviertel sorgt ein Wolf für Aufregung

Verdacht auf Wolfsrudel

Laut Rauer könne es durch aus sein, dass sich im Grenzbereich Waldviertel-Mühlviertel-Tschechien „einer oder mehrere Wölfe angesiedelt haben“. Ganz sicher könne man aber erst sein, wenn die DNA-Analyse vorliege, sagt Rauer, der unnötige Aufregung vermeiden möchte.

Sollte es sich tatsächlich um Wolfsrisse handeln, steht den Landwirten eine Entschädigung zu, wird seitens des Landes Niederösterreich betont. Das Geld werde üblicherweise rasch ausbezahlt, sobald das DNA-Ergebnis vorliege. Damit soll auch geklärt werden, ob die Risse von einem einzelnen Wolf stammen oder ob sich möglicherweise ein Rudel bildet.

Schlechte Stimmung unter den Landwirten

Unter den Landwirten sei die Stimmung jedenfalls schlecht, beschreibt Rauer seine Erfahrungen. Er hofft deshalb auf ein Unterstützungsprogramm beziehungsweise auf Förderungen für Herdenschutzmaßnahmen. Die derzeitigen Zäune seien nämlich eher dafür gedacht, die Schafe am Weglaufen zu hindern. Schutz vor Wölfen würden sie nicht bieten.

Bislang ist das laut Rauer auch nicht notwendig gewesen, es könnte aber relevant werden, wenn sich tatsächlich ein Wolfsrudel bildet. In anderen Regionen Europas wie etwa den deutschen Bundesländern Sachsen oder Hessen gibt es bereits Programme zum präventiven Herdenschutz.

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