Medizinischer Honig zur Wundheilung

Schon lange ist bekannt, dass Honig nicht nur gesünder als normaler Zucker ist, sondern auch besondere Inhaltsstoffe hat. Das macht man sich laut Apothekerin Ulrike Zöchling vor allem in der Wundheilung zunutze.

Honig wird von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten für die eigene Nahrungsvorsorge hergestellt, der Überschuss wird als Lebensmittel vom Menschen genutzt. Honig besteht aus Fructose, Glucose und Wasser. Er enthält Enzyme und Mineralstoffe und ist laut Zöchling sehr lange haltbar.

Der Manukahonig wird zur Wundheilung verwendet, vor allem gegen Bakterien, Viren und Pilze. Er wird nach Angaben der Apothekerin von Honigbienen aus dem Blütennektar der Südseemyrte (Manuka, Fam. Teebaum, Neuseeland) erzeugt. Die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, verwenden seit Jahrhunderten Blätter und Rinde bzw. Auszüge daraus sowie den Honig des Manuka-Baums äußerlich zur Desinfektion, zur Heilung von Wunden, bei Entzündungen, innerlich bei Erkältungen, bei Blasenentzündungen und bei anderen Infektionen.

Honig Bienen Waldhonig Waldläuse Honigtau

ORF

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 26.9.2018

Im Manukahonig ist neben den Zuckern das antibakteriell wirksame Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal (MGO), das sich erst nach der Aufnahme des Nektars durch die Bienen und den Transport in den Bienenstock entwickelt. Seit 2005 ist das Fertigpräparat Medihoney als Medizinprodukt zugelassen, es kommt zur Behandlung von Brandwunden und zum generellen Wundmanagement zum Einsatz. So wird es in der Wundpflege bei Kindern eingesetzt, aber auch für Diabetiker beim diabetischen Fußsyndrom, bei schwer heilenden Wunden und bei Brandwunden.

Manukahonig lindert Schmerzen und reinigt Wunden

Ebenso dient es als Wundauflage (feuchtes Wundmilieu desinfiziert sich selbst, schließt die Wunde nach außen ab, bringt wichtige Nährstoffe ein) bei leichten Verbrennungen und deren gefürchteten Sekundärinfektionen, damit Wunden schneller heilen und sich weniger Narben bilden. Es dient zudem zur lokalen Schmerzlinderung und wird bei Schnittwunden und Schürfwunden eingesetzt, da es das Risiko einer bakteriellen Infektion reduziert und die Wunde auf natürliche Weise reinigt.

Auch lindert der Honig Schmerzen beim Verbandwechsel. Laut der Apothekerin soll man ihn auf eine sterile Wundauflage auftragen und die Wunde verbinden. Er kann bei geringer Wundflüssigkeit bis zu drei Tage auf der Wunde verbleiben. Eventuell zurückbleibendes Geliermittel vorsichtig wegwaschen. Schwere Wunden sollten unter der Aufsicht von medizinischem Personal versorgt werden.

Manuka als ätherisches Öl ist würzig, frisch und krautig, so die Apothekerin, und es wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze. Es ist gut hautverträglich, reinigt auch die Luft und wirkt stärkend bei Erschöpfung und Anspannung. In der Duftlampe zusammen mit Koniferen- und Zitrusölen dient es zur Raumluftreinigung, gleichzeitig ist es hautpflegend für Gesichts-, Körper- und Fußpflege. Eine ideale Kombination für Problemhaut ist es mit Teebaum- und Lavendelöl.