Gewürze unterstützen die Verdauung

Gerade in der Weihnachtszeit und im Advent häufen sich die Gelegenheiten gut zu essen – und oftmals auch zu viel. Da ist es wichtig zu wissen, wie man die Verdauung mit den richtigen Gewürzen unterstützen kann.

Vor dem Essen empfiehlt Apothekerin Ulrike Zöchling von der Hippolyt-Apotheke in St. Pölten, den Appetit zu fördern und die Verdauungssäfte anzuregen. Der Magen wird so vorbereitet und der Speichelfluss angeregt. Die in diesem enthaltenen Enzyme beginnen bereits beim Kauen mit der Verdauung. Um den Speichelfluss anzuregen reicht es schon, den Anblick des Essens zu genießen, wie ja schon der beliebte Ausspruch „da läuft einem das Wasser im Mund zusammen“ belegt.

Ein bitterer oder herber Aperitif, mit oder ohne Alkohol, regt die Verdauungssäfte ebenfalls an. Wermut gibt es beispielsweise von Hildegard von Bingen. Als Gewürze kommen dann Piment (Nelkenpfeffer) und Thymian ins Spiel: Piment ist ein eher scharf wirkendes Gewürz, das bei Vorspeisen und Suppen oder auch im Punsch verwendet werden kann. Auch die Muskatnuss regt den Appetit an, besonders gut schmeckt sie in cremigen Suppen und Kartoffelpüree.

Gewürze

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Scharfe Gewürze regen die Magensäfte an

Auch scharf gewürzte Speisen bewirken, dass uns das Wasser im Mund zusammenläuft. Dazu gehören Ingwer, Pfeffer oder Galgant, Curcuma und Chili. Durch die vermehrte Speichelabsonderung werden auch mehr Verdauungsfermente produziert, die die Verdauungsarbeit im Magen unterstützen und den gesamten Stoffwechsel anregen.

Wem Chili, Pfeffer und Co nicht so gut bekommen, der kann mit Bertram, Galgant und Quendel (wilder Thymian) Würze ins Spiel bringen. Auch diese Gewürze regen den Stoffwechsel an und sind leichter verträglich. Sie wirken nicht so darmreizend und helfen bei Verdauungsschwäche, Kreislaufproblemen sowie Durchblutungsbeschwerden.

Superhelden der Verdauung: Anis, Fenchel, Kümmel

Nach dem üppigem Essen geht manchen Menschen sprichwörtlich „die Luft aus“, aber auch hier kann auch so manches Gewürz Abhilfe schaffen: Kardamom (im Kaffee) beugt Blähungen vor, Gewürznelke und Rosmarin treiben die Blähungen aus.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 5.12.2018

Und - ob man sie mag oder nicht – Anis, Fenchel und Kümmel sind die Superhelden der Verdauung. Sie hemmen die Gasbildung im Körper, wirken entkrampfend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und fördern die Verdauung. Fenchel ist reich an Kalzium, Natrium, Vitamin A und C. Außerdem hilft er bei Kopf- und Magenschmerzen oder bei Appetitlosigkeit.

Kardamom, Fenchel, Kümmel

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Curcuma hilft Fett und Alkohol zu verdauen

Auch zur Unterstützung der Leber bei Fettverdauung und Alkoholabbau gibt es Helfer im Gewürzregal: Curcuma, das in vielen Curry-Mischungen enthalten ist, regt den Gallenfluss an und kann die Blutfette senken. Es hat außerdem eine schützende Funktion für die Leber.

Curcuma unterstützt speziell bei Völlegefühl, Blähungen oder verlangsamter Verdauung. Ebenfalls in den meisten Curry-Mischungen findet sich Koriander, der außerdem als Brotgewürz beliebt ist. Koriander hilft bei Verdauungsstörungen und Beschwerden wie Magenkrämpfen, Blähungen und Magenschmerzen. Er regt den Appetit an und beruhigt die Nerven. Koriander kann man auch konzentriert in Kapseln einnehmen.

„Weihnachtskaffee“ gegen den Stress

Als vorweihnachtlichen Rezepttipp hat die Apothekerin eine Gewürzmischung für einen Weihnachtskaffee mitgebracht: Sie empfiehlt eine Prise Zimt Nelken, Muskat, Bourbon-Vanille sowie Kardamom über den Kaffee zu streuen.

„Zimt regt den Kreislauf an, reguliert die Blutzuckerwerte und den Fettstoffwechsel. In Kombination mit der Nelke wärmt er von innen. Kardamom wirkt verdauungsanregend, gegen Völlegefühl und beugt Blähungen vor. Muskat lindert Blähungen, regt den Appetit an und kann Bauchinfektionen lindern. Und die echte Vanille beruhigt - gerade in der stressgeplagten und hektischen Adventzeit gut“, sagt Ulrike Zöchling.