Eine Rum-Ananas vielleicht?

Wenn sie reif sind, dann verströmen Ananas einen wunderbaren Geruch, der an Meer und an Sonne erinnert. Kulinarisch werden sie vor allem in der süßen Küche verwendet, Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer bietet diesmal Rum-Ananas an.

„Nana meant“ („erlesene Früchte“) nannten die Eingeborenen auf Guadeloupe die duftende Köstlichkeiten, mit denen sie im Jahre 1493 Christoph Columbus auf ihrer Insel willkommen hießen. Columbus und andere Seefahrer sorgten für eine starke Verbreitung der „Ananaz“, wie sie in Anlehnung an die indianische Bezeichnung „Nana“ genannt wurden, sodass die tropischen Früchte gegen Ende des 16. Jahrhunderts in fast ganz Europa in Mode gekommen waren. Ende des 19. Jahrhunderts begann die industrielle Verarbeitung der Früchte, damit begann der Siegeszug der Ananas in Dosen.

Reife Ananas verströmen einen wunderbar fruchtigen Duft, der richtig Appetit auf das sonnengelbe, süße Fruchtfleisch macht. Und darin stecken nicht nur viel Geschmack, sondern auch Super-Wirkstoffe, die uns helfen, gesund zu bleiben: Ananas unterstützen die Verdauung, fördern die Durchblutung und - wichtig bei Erkältungen - wirken schleimlösend.

Ananas machen uns schön...

Und sie machen uns schön: Die im Ananasfruchtfleisch enthaltenen Vitamine schützen unsere Haut und Haare, Ananassaft soll sogar Altersflecken bleichen. Allerdings sind nur frische Ananas gesunde, kalorienarme Fit-Früchte. Dosen-Ananas haben fast alle wertvollen Inhaltsstoffe verloren und sind meist mit viel Zucker konserviert.

Es gibt mehr als 100 verschiedene Ananassorten. Allerdings sind bei uns nur wenige Sorten - nach ihrem Herkunftsland unterschieden - erhältlich. Bei uns ist die Sorte Smooth Cayenne am meisten verbreitet. Auch bei Babyananas gibt es unterschiedliche Züchtungen, die meist sehr süßes Fruchtfleisch besitzen. Allerdings ist bei den kleinen Früchten mit viel Abfall zu rechnen.

Reife Ananas – und nur sie schmecken wirklich gut - erkennt man an ihrem intensiv fruchtigen Geruch. Daher sind Ananas am besten mit der Nase zu kaufen und vorher wie bei Melonen an der Unterseite daran riechen. Ananas werden kühl und trocken aufbewahrt, nicht im Kühlschrank.

Wie wird eine Ananas richtig zerteilt?

Mit der richtigen Schnitttechnik ist eine frische Ananas schnell und einfach zerteilt: Auf einem Küchenbrett mit einem scharfen Messer den Blattschopf und den Boden abschneiden und die Ananas der Länge nach halbieren. Jede Ananashälfte der Länge nach vierteln, den Strunk mit einem Längsschnitt entfernen. Fruchtfleisch mit dem Messer von der Schale abschneiden und in kleine Stücke schneiden bzw. laut Rezept weiter verarbeiten.

Vorsicht: Ananas enthalten das Enzym Bromelin, das in Verbindung mit Gelatine das Gelieren verhindert bzw. Speisen mit Milch, Obers, Joghurt oder sehr eiweißhaltigen Lebensmitteln bitter werden lässt. Durch Erhitzen verliert dieser Inhaltsstoff seine Wirkung. Für Cremen etc. die Früchte deshalb vorher kurz überkochen oder Dosen-Ananas verwenden.

Rum-Ananas

Zutaten für 2 Portionen

• 1 Baby-Ananas oder ½ Ananas (etwa 500 g)
• 20 g frischer Ingwer
• 50 g brauner Zucker
• 2 TL Butter
• 3 EL brauner Rum
• 8 EL Orangensaft
• 2 Kugeln Vanille- oder Schokoladeneis

Zubereitung: Baby-Ananas schälen und die braunen Augen entfernen. Ananas vierteln, den harten Strunk entfernen. Viertel etwa 1⁄2 cm große Würfel schneiden. Ingwer schälen und fein reiben.

Den braunen Zucker in einer kleinen Pfanne karamellisieren, dabei erst rühren, wenn der Zucker an einer Stelle zu schmelzen beginnt. Butter unter Rühren schmelzen. Ingwer, braunen Rum und Orangensaft zugeben und kochen, bis der Zucker wieder gelöst ist. Ananasstücke zugeben und darin erhitzen. Mit Vanille- oder Schokoladeneis servieren.

Ananas unter der Haube

Zutaten für 4 Portionen

• 2 Scheiben TK-Blätterteig, (à 75 g)
• ½ Ananas (etwa 500 g)
• 2 EL brauner Zucker
• 1 Bio-Limette
• 4 EL Milch
• 1 EL Staubzucker
• 300 g griechisches Joghurt

Zubereitung: Blätterteig nebeneinanderliegend auftauen lassen. Ananas schälen, längs in 4 Spalten schneiden und den dicken Strunk abschneiden. Fruchtfleisch in 1 cm dicke Stücke schneiden. In einer Schüssel mit dem braunen Zucker mischen.

Limettenschale dünn abreiben, 1 EL Saft auspressen. Beides unter die Ananasstücke mischen. Blätterteig jeweils auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ca. 24 x 12 cm groß ausrollen, dann quer halbieren.

Ananas in 4 ofenfeste Förmchen (ca. 10 cm Durchmesser) füllen. Den Rand der Förmchen mit etwas Milch bestreichen, Blätterteigstücke darauflegen und an den Rändern leicht andrücken. Oberflächen mit Milch einstreichen und mit einem Messer mehrmals einstechen. Im vorgeheizten Rohr bei 190 Grad Celsius etwa 20 Minuten goldbraun backen. Mit Staubzucker bestreuen und mit Joghurt servieren.

Tipp: Ein Hauch Exotik für Erwachsene: Beträufeln Sie die Ananas vor dem Backen mit etwas braunem Rum und servieren Sie das Ganze mit Kokosjoghurt.