Aussenansicht Landesgericht Korneuburg
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Zwölf Jahre Haft nach Schuss auf Ehefrau

Der Korneuburger Prozess gegen einen Polizisten, der mit einem Revolver auf seine Ehefrau geschossen haben soll, hat am Freitag mit zwölf Jahren Haft und einer Einweisung geendet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Fünf der acht Geschworenen bejahten die Hauptfrage nach versuchtem Mord. Der 54-Jährige wurde nicht rechtskräftig unter anderem wegen versuchten Mordes und Körperverletzung schuldig gesprochen. Bei der Strafbemessung wurden unter anderem der bisher ordentliche Lebenswandel und die bereits geleistete Schadensgutmachung mildernd gewertet. Erschwerend wirkte sich nach Angaben der vorsitzenden Richterin das Zusammentreffen mehrerer Verbrechen und Vergehen aus.

Laut Anklage soll der Mann im Bezirk Gänserndorf in einem Pkw mit einem Revolver auf seine Frau geschossen haben. Der Angeklagte soll bereits seit Jahren seine gleichaltrige Gattin und seine drei Kinder geschlagen und bedroht haben. Wegen der Schussattacke auf seine Ehefrau im Dezember 2018 und anderer Delikte, etwa wegen der Gewalttaten im Familienkreis, kam es zu einer Geschworenengerichtsverhandlung.

Opfer erlitt bei Tat Knalltrauma

Die Ehefrau des Angeklagten blieb bei der Attacke in einem Auto vor dem Haus des Mannes unverletzt, da sie sich rechtzeitig zurückbeugte. Der Schuss aus dem Revolver traf sie nicht, sie erlitt aber ein Knalltrauma mit Tinnitus im rechten Ohr. Ihr Mann ließ sich widerstandslos festnehmen. Er hatte nicht mit seiner Dienstwaffe geschossen und sprach nach der Schussabgabe von einem Unfall.

Der Schussabgabe in dem Wagen soll eine lange Vorgeschichte vorausgegangen sein. Der 54-Jährige bedrohte seine Frau der Anklageschrift zufolge über mehrere Jahre hinweg mit Mord. Zudem soll der Verdächtige seine drei Kinder regelmäßig geschlagen haben. Der Beschuldigte werde den Mordvorsatz bestreiten, sagte Verteidiger Rudolf Mayer im Vorfeld.