Weikendorf Haus Religion Kritik
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Politik

Widerstand gegen muslimische Familie

In Weikendorf (Bezirk Gänserndorf) hat der Bürgermeister den Hauskauf einer muslimischen Familie wegen ihrer Religion abgelehnt. Das Land forderte die Gemeinde daraufhin zu einer Stellungnahme auf, die Frist läuft am Mittwoch ab. Anrainer starteten zudem eine Unterschriftenaktion.

Seit einer Woche läuft in der Katastralgemeinde Dörfles die Unterschriftenaktion der Anrainer. Etwa 100 Bewohner lehnen die Ansiedelung der muslimischen Familie bisher ab, teilte Amtsleiter Erich Schmid mit. Weil die Familie erst seit neun Jahren in Österreich lebt und keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, muss die Grundverkehrskommission des Landes dem Hauskauf zustimmen. Die Gemeinde kann dabei mitentscheiden.

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In einer ersten Stellungnahme, die Anfang Juni bekannt wurde, lehnte Bürgermeister Johann Zimmermann (ÖVP) den Kauf ab. Die amtliche Begründung gegenüber der Grundverkehrskommission lautet: „Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt würden in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinander liegen.“ Dies ziehe sich bis ins gesellschaftspolitische Leben.

Bürgermeister für Stellungnahme nicht erreichbar

Nach einer großen Aufregung wegen der Formulierung betonte die Gemeinde, die Causa neu zu überprüfen. Die Familie setzte sich mit einem Anwalt zur Wehr. Zudem wurde die Gemeinde von der Kommission zu einer neuen Stellungnahme aufgefordert. Die Frist läuft am Mittwoch ab. Ob sich die Sicht der Gemeinde nun änderte, ist nicht bekannt. Bürgermeister Zimmermann war für eine Stellungnahme am Dienstag nicht erreichbar.