Hund wird von Betreuerin gekrault
ORF/ Berger
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Tiere

Nachfrage nach Hundehotels steigt

Die Hauptreisezeit steht bevor. Mit Beginn der Sommermonate sind nicht nur viele Hotels ausgebucht, sondern auch Einrichtungen, die Tiere aufnehmen. In Niederösterreich gibt es beispielsweise 16 „Hundehotels“, auch die Hundepensionen sind vielerorts ausgelastet.

Wer ein Haustier hat, muss vor Reiseantritt nach einer geeigneten Betreuungsmöglichkeit suchen. In vielen Fällen stehen Bekannte, Verwandte oder Nachbarn zur Verfügung – doch nicht immer kann auf die Hilfe aus der unmittelbaren Bekanntschaft gesetzt werden. Je aufwendiger ein Tier in der Pflege ist, desto schwieriger kann sich die Suche nach einem Urlaubsplatz gestalten.

Tierheime im Sommer überfüllt

Jeden Sommer bekommen die Tierheime die Auswirkungen jener zu spüren, die keinen Platz für ihr Haustier gefunden haben, sodass dieses im Tierheim abgegeben wird. Auch das Tierschutzhaus St. Pölten etwa bestätigt auf Nachfrage von noe.ORF.at, dass es „bereits jetzt sehr voll ist, dabei hat die Urlaubszeit noch nicht einmal richtig angefangen“. Besonders Hunde würden oft zu sogenannten „Urlaubswaisen“.

Mann mit Hund am Hundebadeplatz
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Immer mehr Menschen wollen ihren Hund in den Urlaub mitnehmen

Nachfrage nach Hundehotels steigt

Die Hotellerie reagierte in den vergangenen Jahren verstärkt auf die Situation von Gästen mit Hunden und entdeckte in ihnen eine neue Zielgruppe. Allein in Niederösterreich gibt es 16 Hotels, die sich als „Hundehotels“ bezeichnen, Campingplätze und Pensionen noch nicht eingerechnet. Johann Weiß betreibt in Rabenstein an der Pielach (Bezirk St. Pölten) ein Hotel für Zwei- und Vierbeiner. „Das Interesse für Urlaub mit Hund ist auf jeden Fall gestiegen. Nachdem der Hund das ganze Jahr über der Begleiter des Menschen ist, soll er auch im Urlaub dabei sein können.“

Die Hunde in seinem Haus kann er derzeit an zwei Händen abzählen, zu besonders stark frequentierten Zeiten wohnen unter dem Dach seines Hotels auch mehrere Dutzend, erzählt er. „Ein Problem ist das nicht. Die meisten Hunde sind wirklich gut erzogen und außerdem sind sie alle ja viel in der Natur unterwegs. Selten sind alle gleichzeitig hier.“ Mittlerweile gehören die Vierbeiner zum Bild des Hauses und auch das Personal ist geübt darin, über die am Boden liegenden Hunde im Restaurant zu steigen und die Teller dennoch sicher an die Tische zu servieren. „Aber Angst vor Hunden darf unser Personal natürlich nicht haben“, schmunzelt Weiss.

Hundepensionen oft Monate im Voraus ausgebucht

Neben den Hundehotels sind auch die Hundepensionen gut ausgelastet – viele von ihnen sind für den Sommer sogar weit im Voraus ausgebucht. Die ausgebildete Biologin und Tierfreundin Birgit Reuter eröffnete nach vielen Jahren im Laborbereich eine Tierpension in Innermanzing (Bezirk St. Pölten). Über mangelnde Gäste kann sie nicht klagen. „Im Sommer ist es immer voll und schon sehr früh ausgebucht. Wer einen Platz für einen Hund bekommen möchte, sollte ihn drei Monate im Voraus anmelden. Im Moment kommt es leider vor, dass ich viele Hunde abweisen muss“, erzählt sie.

Hunde spielen im Außenbereich der Hundepension
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Hundepensionen nehmen Hunde während der Zeit eines Urlaubs auf

Während Hundehotels Komfort für Zwei- und Vierbeiner bieten möchten, sind in Hundepensionen keine menschlichen Gäste untergebracht. Stattdessen leben die dort einquartierten Hunde auf gewisse Zeit ohne ihre Familien, dafür im Rudel mit anderen Hunden. Die Preise liegen in vielen Fällen zwischen 30 und 40 Euro pro Hund und Tag, variieren aber je nach Angebot. „Im Optimalfall teilen sich bei mir zwei Hunde ein Zimmer, vier Mal am Tag werden sie von uns in Kleingruppen hinausgeführt. Hunde brauchen deutlich mehr Betreuung als etwa Katzen oder Nagetiere, die in vielen Fällen in den eigenen vier Wänden alleine bleiben und dort versorgt werden können“, so Reuter. Die Nachfrage nach Plätzen für Hunde sei daher besonders groß.

Hundefreunde im Internet suchen

Für Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer, für die weder ein Hundehotel noch eine Hundepension infrage kommt, eröffnen sich im Internet weitere Möglichkeiten. Neben Aufrufen in den sozialen Medien finden sich eigens für die Urlaubszeit mittlerweile eigene Onlineplattformen für die Urlaubsquartiersuche für den Hund. Dort treffen Menschen, die Betreuung für ihren Vierbeiner suchen, mit jenen zusammen, die für eine gewisse Zeit gerne Bello & Co bei sich aufnehmen möchten – quasi spezielle Datingportale für Hundefreunde. Bei manchen – mitunter kostenpflichtigen Anbietern wie etwa „hundelieb“ – lassen sich etliche Profile von Hunden ebenso durchstöbern wie Profile von potenziellen Gastgebern – inklusive Fotos, Beschreibung und geografischer Ortung. Im Idealfall finden sich auf diese Art die zwei Richtigen, sodass einem weiteren Hund das Tierheim damit erspart bleiben kann.