March-Donau-Au
APA/Robert Jäger
APA/Robert Jäger
Umwelt

March-Auen durch Renaturierung aufgewertet

Die March mit ihren Auwäldern gilt als wertvolles Naturgebiet. Seit 2017 wird an einer Renaturierung der unteren March-Auen gearbeitet, um den Lebensraum für Tiere und Pflanzen aufzuwerten. Wesentliche Arbeiten wurden nun abgeschlossen.

Die March stellt heute mit ihren Auen an der österreichisch-slowakischen Grenze, als einziger naturnaher Tieflandfluss pannonischer Prägung in Österreich, eine der bedeutendsten Flusslandschaften Mitteleuropas dar. Diese Landschaft ist Lebensraum von mehr als 90 in Österreich gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, von denen einige hier ihre in Europa wichtigsten Vorkommen besitzen (z.B. Rotbauchunke, Donau-Kammmolch, Rot- und Schwarz-Milan, Seeadler, Europäische Sumpfschildkröte, Flussmuschel, Hügelnelke oder Urzeitkrebse).

Im Rahmen des Projekts wurden alte Flussregulierungen zurückgebaut: Die Stempfelbachmündung wurde naturnahe umgestaltet und ehemalige Nebenarme im Bereich von Marchegg (Bezirk Gänserndorf) wurden wieder an die March angebunden. Im Raum Baumgarten (Bezirk Gänserndorf) erfolgte die Vernetzung des Maritz-Gewässersystems. Dadurch entstanden mehrere Kilometer neu durchströmte Fließgewässer.

Im Auenreservat Marchegg wurde in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation WWF ein Beweidungsprojekt mit Konikpferden initiiert und in den Auvorländern werden extensive Bewirtschaftungsformen gefördert. „Auf den neu geschaffenen Feuchtwiesen und Sutten findet der Weißstorch einen reich gedeckten Tisch und Amphibien einen wichtigen Lebensraum“, freut sich WWF-Projektleiter Michael Stelzhammer.

Projektbetreiber zeigen einen Plan in die Kamera
NLK Pfeiffer
(v.l.:) viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesfischermeister Karl Gravogl und WWF-Projektleiter Michael Stelzhammer.

Renaturierung als Gemeinschaftsprojekt

Das sogenannte LIFE+ Projekt „Renaturierung Untere March-Auen“ ist ein gemeinsames Projekt von viadonau, WWF und dem Landesfischereiverband, das zu 50 Prozent mit EU-Mitteln finanziert wird. Weitere Finanzierungspartner sind das Land Niederösterreich und das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler betont, dass Artenvielfalt und Schönheit nun durch die umgesetzten Maßnahmen auch für weitere Generationen gesichert seien.

Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) verweist darauf, dass bisher 4,4 Millionen Euro investiert wurden: „Das Projekt ist ein Meilenstein im niederösterreichischen Gewässerschutz. Wir geben unseren Flüssen wieder Raum für freie Entfaltung und leisten damit auch einen großen Beitrag zum Artenschutz." Auch der Landesfischermeister des niederösterreichischen Landesfischereiverbands Karl Gravogl freut sich über die Erfolge des Projekts: „Mit der Wieder-Anbindung der Seitenarme an die March können die Fische wieder vom Hauptfluss in die Nebenarme zum Laichen wandern. Das schafft wieder mehr natürlichen Lebensraum und stärkt die Fischpopulation."