Seit vergangenem Jahr baut Familie Habermann in Herrnbaumgarten (Bezirk Mistelbach) Süßkartoffeln an. Vorerst auf einem kleinen Acker, denn Erfahrungswerte gibt es kaum. „Aber es ist uns gelungen, wir haben mit mehreren hundert Pflanzen mehrere hundert Kilogramm Süßkartoffeln geerntet“, sagte Süßkartoffelbauer Markus Habermann im Gespräch mit noe.ORF.at.
Die Idee zum Anbau kam der Familie, weil Süßkartoffeln derzeit noch aufwendig importiert werden müssen. Ein Großteil des Gemüses stammt aus den USA, Ägypten und Spanien. „Wir sehen nicht ein, warum Süßkartoffeln durch die ganze Welt transportiert werden müssen, damit sie bei uns auf dem Teller landen. Deswegen haben wir die Initiative gegründet, um ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen zu können“, sagte Habermann.

Wie viele Süßkartoffeln in Niederösterreich angebaut werden, darüber gibt es keine Zahlen. Laut Landwirtschaftskammer steigen derzeit aber sowohl Nachfrage als auch Angebot. „Man sieht auf jeden Fall, dass das Interesse da ist. In vielen Supermärkten kann man die Süßkartoffel zu jeder Jahreszeit kaufen, leider in den seltensten Fällen aus Österreich oder Niederösterreich“, sagte Anita Kamptner, Beraterin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.
Süßkartoffel und Erdäpfel sind nicht verwandt
Damit die Süßkartoffeln ausreichend wachsen können, darf es nicht zu kalt werden. Die heißen Sommermonate überstehen sie gut, sofern sie ausreichend gegossen werden. Nach der Ernte lassen sie sich vielseitig verwenden. „Besonders lecker sind sie aber als Wedges im Rohr, mit Thymian gewürzt und mit Olivenöl bestrichen“, so Habermann. Die Süßkartoffeln sind übrigens nicht mit den heimischen Erdäpfeln verwandt. Während die Kartoffeln Nachtschattengewächse sind, zählen die Süßkartoffeln zur Familie der Windengewächse.