Tribüne mit Fans von SC Wiener Neustadt
GEPA/Michael Meindl
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Sport

SC Wr. Neustadt: Abstieg in Regionalliga fix

Die sportliche Zukunft des SC Wiener Neustadt ist seit Montag geklärt. Der Verein wird gegen den von der Bundesliga ausgesprochenen Lizenzentzug keinen weiteren Protest einlegen und in die Regionalliga absteigen.

Der 24. Juni 2019 wird als trauriger Tag in die Wiener Neustädter Sportgeschichte eingehen, vielleicht aber auch als jener Tag, der für einen sauberen Neustart steht. Nach wochenlangen Diskussionen mit der Fußballbundesliga steht fest, dass der Verein kein drittes Mal gegen den Entzug der Spielgenehmigung für die kommende Saison in der zweiten Fußballliga protestieren wird.

„Wir werden den Gang zum Neutralen Schiedsgericht nicht antreten und kommende Saison in der Regionalliga Ost spielen“, bestätigte am Montagnachmittag der sportliche Leiter Jürgen Burgemeister gegenüber noe.ORF.at. Damit verschwindet der Verein nach zehn Jahren von der Bundesliga-Landkarte und ist erstmals seit der Saison 2008/2009 nicht mehr in einer der beiden höchsten Spielklassen vertreten. Der Grund für den Lizenzentzug waren im Mai schwerwiegende Verstöße des Clubs gegen die Lizenzbestimmungen der Bundesliga.

Vorstand tritt zurück und hinterlässt viel Arbeit

Das bisherige Vorstandsteam um Präsidentin Katja Putzenlechner wird in naher Zukunft zurücktreten, wie Jürgen Burgemeister bestätigte. „Es ist schon ein Komitee gegründet worden, dass sich auf die Suche nach einem neuen Vorstand macht.“

SC Wiener Neustadt sagt auf Wiedersehen
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Der Verein sucht aber nicht nur ein neues Führungsteam, sondern auch Trainer und Spieler. Vom Zweitliga-Kader der vergangenen Saison ist so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Neben Trainer Sargon Duran, der zu Austria Wien wechselte, haben auch alle Leistungsträger wie Tormann Domenik Schierl (Austria Lustenau) und Stefan Hager (WSG Swarovski Tirol) den Verein verlassen. „Wir werden in der Regionalliga keinen Profibetrieb mehr haben, sondern nur noch auf Amateurbasis mit Talenten aus der Region arbeiten“, bestätigte Burgemeister.

Neues Stadion als Motivation

Ungeachtet der sportlichen Misere wird in wenigen Tagen das neue Stadion in Wiener Neustadt eröffnet. Dort wird ab Sommer nur Regionalliga-Fußball zu sehen sein. Burgemeister versucht, mit Sichtungstrainings talentierte Spieler für eine schlagkräftige Mannschaft zu bekommen. „Wir werden eine gute Rolle in der Regionalliga spielen“, ist er vor den schwierigen Aufgaben in den kommenden Wochen optimistisch.

Die Stadt Wiener Neustadt sagte dem Verein am Montag eine Haftung der Außenstände in der Höhe von 250.000 Euro zu. Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP): „Nach dem Verzicht auf einen weiteren Einspruch gegen den Lizenzentzug war klar, dass der Neustart des Vereins in der Regionalliga erfolgen soll. Das muss nun unser aller Ziel sein. Gleichzeitig gilt es, einen geordneten Wechsel des Vorstandes zu ermöglichen. Aus diesen Gründen haben wir die Initiative ergriffen und gemeinsam mit dem derzeitigen Vorstand diese Haftungsübernahme ausgearbeitet. Grundvoraussetzung für die Haftungsübernahme ist ein geregelter Spielbetrieb in der Regionalliga. Sollte dieser nicht zustande kommen oder gar Insolvenz angemeldet werden, dann erlischt die Haftung automatisch. Sollte die Haftung schlagend werden, dann ist die Summe als Sportförderung zu betrachten.“