Am 11. Juni startete Alexandra Meixner in das härteste Radrennen der Welt. Vor ihr lagen knapp 5.000 Kilometer von Oceanside an der Westküste der USA nach Annapolis an der Ostküste. Nach zwölf Tagen, 5 Stunden und 41 Minuten war es geschafft. Die 48-Jährige aus St. Martin (Bezirk Gmünd) kam um 21.45 Uhr Ortszeit als Gesamtdritte und Zweitbeste ihrer Altersklasse ins Ziel.
Meixner: „Kann mein Glück nicht in Worte fassen“
„Es ist ein überwältigendes Gefühl“, beschreibt Meixner im Gespräch mit noe.orf.at ihre Emotionen nach der Zielankunft. „Es ist unbeschreiblich schön, dass wir es wieder geschafft haben. Ich kann mit keinen Worten ausdrücken, wie glücklich ich mich gerade fühle.“
Einmal quer durch die USA
Die Extremsportlerin ließ sich auf der 5.000 Kilometer langen Strecke weder von Waldbränden noch von den Rocky Mountains stoppen.
Zwei Dinge machten der Waldviertlerin auf ihrem Weg besonders zu schaffen: Hitze und Schlafentzug. Über weite Strecken kämpfte sie gegen die unbändige Hitze, die entlang der Strecke zu teils kilometerlangen Waldbränden führte. „Die Hitze steckte förmlich in meinen Kopf“, so Meixner. „Ich habe das Gefühl gehabt, ich sei ein Kochtopf, bei dem das Überdruckventil nicht aufgeht. Die Hitze war sehr schlimm.“
Nur eine Herausforderung war für die Waldviertlerin spätestens nach einer Woche noch größer. „In den letzten Tagen habe ich mit dem Schlafentzug überhaupt nicht mehr umgehen können. Er war so stark, dass ich manchmal verzweifelt bin. Ich habe vor lauter Müdigkeit gar nicht mehr gewusst, wo ich fahre. Es war eine enorme Überwindung.“ Eine Beschreibung, die nicht wirklich verwundert, schlief Meixner an den zwölf Renntagen insgesamt nur 15 Stunden.
Ursprünglich war die passionierte Extremsportlerin mit dem Ziel gestartet, das Rennen erstmals zu gewinnen und auch noch einen Weltrekord aufzustellen. Doch diese Zielsetzung erwies sich relativ schnell als zu hoch. Das extreme Klima mit Hitze, Kälte, Nebel, Waldbränden und Überschwemmungen ließ keine absolute Topzeit zu.
Meixner dankt Einheimischen
Im Ziel angekommen, zählten für Meixner aber nicht nur Siege oder Rekorde, sondern auch die Geschichten und Begegnungen mit den Menschen. „Wie sie mitgefiebert und uns am Straßenrand angefeuert haben, war wunderschön. Wir haben zahlreiche Einladungen von Familien bekommen, bei denen wir hätten duschen oder übernachten können. Ich weiß nicht, wie viele Kilo Schnitzel für meine Crew gemacht worden sind. Es ist einfach faszinierend, wie dieser Sport bewegt.“ Worauf sich Alexandra Meixner nach 5.000 Kilometern im Sattel am meisten freute? „Auf ein Bett ohne Wecker und ohne am nächsten Tag aufgeweckt zu werden.“