Die „schnellste“ Feuerwehr Niederösterreichs
NÖ Landesfeuerwehrverband
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Chronik

Wettstreit der schnellsten Feuerwehren

11.900 Feuerwehrmitglieder nahmen dieses Wochenende an den Landesbewerben in Traisen (Bezirk Lilienfeld) teil. Die Freiwillige Feuerwehr Bischofstetten (Bezirk Melk) ging als Sieger hervor.

Die Teilnehmer hatten einen Staffellauf und einen Löschangriff zu absolvieren. In der Kategorie Bronze durften die Feuerwehrleute die Positionen selbst besetzen, in der Kategorie Silber wurden die Aufgaben per Los zugeteilt. Die Bischofstettner Feuerwehr war zwar mit 30,69 Sekunden nicht die schnellste, aber dafür komplett fehlerfrei, weshalb sie in der Wertung die Feuerwehr Inning (Bezirk Melk) überholte.

Hannes Lechner ist Kommandant in Bischofstetten: „Wir haben jahrelang auf diesen Erfolg hingearbeitet, haben einmal pro Woche hart trainiert und ich bin so stolz auf meine Mannschaft“, sagt Lechner. Bei den Damen gewann, so wie im vergangenen Jahr, die Freiwillige Feuerwehr Großharras (Bezirk Mistelbach). Auch hier ist Übung der Schlüssel zum Erfolg: „Wir starten im Jänner mit dem Training und üben rund sechs Monat“, sagt Feuerwehrfrau Petra Seidl.

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Landesleistungsbewerbe der Feuerwehren in Traisen
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Landesleistungsbewerbe der Feuerwehren in Traisen
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Landesleistungsbewerbe der Feuerwehren in Traisen
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Landesleistungsbewerbe der Feuerwehren in Traisen
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Insgesamt nahmen 1.400 Feuerwehrgruppen an den Bewerben teil. In der Kategorie Silber gewann die Feuerwehr Krenstetten (Bezirk Amstetten). Bei den Damen holte sich Kottingneusiedl (Bezirk Mistelbach) den Sieg im Silber-Bewerb. Wie im Wettbewerb muss auch im Ernstfall alles reibungslos ablaufen und jeder Handgriff sitzen. Bei Hochwasser, Waldbränden oder großen Katastropheneinsätzen werden die Feuerwehren auch vom Bundesheer unterstützt.

Heeresbudget könnte Katastrophenschutz beeinflussen

Die Feuerwehren könnten dabei vor neue Herausforderungen gestellt werden und zwar wegen der finanziellen Probleme des Bundesheers. In den vergangenen Wochen wurde bekannt, dass der Katastrophenschutz des Heers gefährdet sein könnte – mehr dazu in „Bundesheer kann Aufgaben nicht erfüllen“ (noe.ORF.at; 15.6.19). In Niederösterreich gab es etwa im Jänner bei den Schneemassen auf dem Hochkar und auf dem Ötscher Assistenzeinsätze des Bundesheeres. Dabei sei unter anderem das Spezialgerät des Heeres wichtig gewesen.

Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner sieht die Feuerwehr ausreichend aufgestellt: „Grundsätzlich sind die Katastrophenschützer laut dem Gesetz die Feuerwehren und nicht das Bundesheer – sie sind Assistenzleister. Aber die Arbeiten des Bundesheeres sind für uns sehr wichtig. Sie unterstützen uns dann, wenn es um langfristige Einsätze geht. Dieses Budget ist wichtig für die Gemeinsamkeit in der Zukunft.“

Der Katastrophenhilfsdienst der Feuerwehren umfasse etwa 6.000 Personen. Dieses Potenzial sei noch nie voll ausgeschöpft worden. Insgesamt haben die Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich 99.000 Mitglieder. Sie sind im vorigen Jahr zu fast 70.000 Einsätzen ausgerückt.