Badegäste am Ratzersdorfer See
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Umwelt

Badeseen: Sehr gute Wasserqualität in NÖ

Die Qualität der Badeseen in Niederösterreich ist ausgezeichnet. Das zeigen die Tests der AGES, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Die große Herausforderung der nächsten Jahre ist der Klimawandel.

Die Hitze des Sommers zieht viele ans Wasser. In Niederösterreich kann man bedenkenlos in den 28 offiziellen Badeseen schwimmen gehen. Die Seen werden regelmäßig getestet. Die Probeentnahmen beginnen zwei Wochen vor Beginn der Badesaison und werden während der Saison alle zwei Wochen durchgeführt. Diese Vorgaben kommen von der EU, die vorschreibt die wichtigsten Badegewässer kontinuierlich zu kontrollieren. In nur vier Ländern wurden 95 Prozent der Badegewässer eine „ausgezeichnete“ Qualität bescheinigt: Zypern, Malta, Österreich und Griechenland. Darüber hinaus erfüllt Österreich bei allen geprüften Gewässern die Mindestvorgaben.

„Einmal mehr schneiden wir im europäischen Vergleich hervorragend ab. Unsere Badegewässer erfüllen allesamt die strengen internationalen Richtlinien. Dem ungetrübten Badespaß steht also nichts im Wege“, zeigt sich Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) erfreut über das Ergebnis.

Bei Gesundheitsgefährdung wird Tafel angebracht

Messwerte zu Wasserqualität, Sichttiefe und Temperaturen aller österreichischen Badestellen werden in der Badegewässer-App der AGES veröffentlicht. Wenn die Kontrollen negativ ausfallen und eine Gefährdung der Gesundheit der Badegäste vorliegt, wird das der Bezirksverwaltungsbehörde und dem Land gemeldet. Es gilt dann ein Badeverbot. An dem betroffenen Badesee muss eine Amtstafel angeschlagen werden.

Die Seen werden durch den Klimawandel immer wärmer. Das ist zwar angenehm für die Schwimmer, aber die hohen Temperaturen können in den Seen bei Flora und Fauna für Probleme sorgen. Bei hohen Wassertemperaturen kann es zu einer Massenvermehrung von sogenannten blühenden Algen kommen. Die Cyanobakterien können in bestimmten Situationen Gifte bilden, die für Mensch und Tier schädlich sind.

Algen vor allem für Hunde lebensgefährlich

Menschen sind in Österreich laut AGES noch nicht zu Schaden zu kommen. Aber Hunde lecken sich mitunter die Algenblüten aus dem Fell. Das kann zu Lähmungserscheinungen führen. „In Berlin seien Hunde bereits daran gestorben", sagt Franz Allerberger von der AGES. Er rechnet damit, dass das auch in Österreich vorkommen wird. Für die Algen gibt es eine Reihe an Anzeichen: Bläulich-grüne Trübung des Wassers, Schlierenbildung, „Algenteppiche“ an der Wasseroberfläche und eine eingeschränkte Sichttiefe von weniger als einem Meter.

Der Klimawandel begünstigt auch die Krankheit Badedermatitis – ein juckender Hautauschlag, der ungefährlich ist und vor allem bei Kindern auftritt. Verursacht wird dieser Ausschlag durch den Kot von Vögeln, die sich bei besonders hohen Temperaturen in Ufernähe aufhalten. Die Larven, die sich dann bilden, setzen sich in der Haut fest und sorgen für den Juckreiz. „Letztes Jahr sind solche Symptome beispielsweise am Wolfgangsee in Salzburg stark aufgetreten“, erklärt Franz Allerberger. In Niederösterreich habe es noch keinen Fall gegeben.