Wirtschaft

Weinviertel: Größte Solaranlage Österreichs geplant

Der Stromkonzern Verbund und das Öl- und Gasunternehmen OMV investieren in Solarenergie und Wasserstoff. Die größte Photovoltaik-Anlage (PV) Österreichs wird voraussichtlich im Weinviertel errichtet.

Auf einer Fläche von 200.000 Quadratmetern und mit 60.000 PV-Modulen wird die gemeinsame Anlage von Verbund und OMV die bisher größte Freiflächeninstallation Österreichs werden. Mit der Leistung von 18 Gigawattstunden könnten 5.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Die Solarenergie soll ein Zehntel des Stromverbrauchs der OMV in Österreich decken. Die Anlage, in die zehn bis zwölf Millionen Euro investiert werden, soll im Winter 2020 in Betrieb gehen, teilten die beiden Unternehmen mit.

Die gemeinsame Kooperation kündigten Verbund-Generaldirektor Wolfgang Anzengruber und OMV-Chef Werner Seele an. Die Konzerne wollen aber nicht nur in Solarenergie investieren, sondern planen auch den Bau einer Wasserstoff-Produktion zu prüfen. Dabei soll Strom aus erneuerbaren Energiequellen dazu verwendet werden, Wasser elektrolytisch zu spalten. Vorerst geht es den Unternehmen aber nicht um die Verwendung für Autos, sondern um CO2-Hydrierung.

C02 Ausstoß soll durch Wasserstoff gesenkt werden

Mit dem Wasserstoff könne der CO2-Ausstoß der Industrieanlagen, wie jener der OMV-Raffinerie in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha), gesenkt werden, heißt es. Eine Verwendung von Wasserstoff für Autos sei bis jetzt nicht vorgesehen: „Wasserstoff-Mobilität ist erst etwas, was wir in der übernächsten Dekade, also ab 2030, erleben werden“, sagt Rainer Seele. Die Konzentration liege auf der Reduktion von CO2 in der eigenen Produktion.

Verbund-Generaldirektor Wolfgang Anzengruber (r.) und OMV- Vorstandsvorsitzender Rainer Seele  während der Pressekonferenz anl."Strategische Energiekooperation" am Montag, 01. Juli 2019, in Wien
APA/HERBERT PFARRHOFER
Verbund-Generaldirektor Wolfgang Anzengruber (r.) und OMV- Vorstandsvorsitzender Rainer Seele während der Pressekonferenz

Ausschlaggebend ist die Vermeidung von CO2-Kosten, räumt Seele ein: „Bei 28 Euro pro Tonne: Wie kann ich diese Kosten vermeiden, auch mit neuen Technologien?“. So eine Wasserstoff-Produktion müsse eine bestimmte Größe haben und „praktisch immer laufen“, weshalb die Kooperation mit dem Verbund so wichtig sei.

Die Zusammenarbeit der Konzerne soll auch im Ausland stattfinden. „Richtung Osten“, vor allem nach Russland, in den Mittleren Osten und „ganz klar Richtung Asien“ soll es gehen. In Europa sollen Projekte in Deutschland und Rumänien geprüft werden. Das Ziel sei „an internationalen OMV-Standorten auch eine erneuerbare Stromproduktion aufzubauen“, so Verbund-Chef Anzengruber.