FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl während einer Prssekonferenz im Februar 2018
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Politik

Glyphosat: Waldhäusl sieht „Schnellschuss“

Als erstes EU-Land will Österreich mit den Stimmen von SPÖ und FPÖ ein Totalverbot des Unkrautvernichters Glyphosat beschließen. Kritik kommt auch aus den eigenen Reihen. Derartige Schnellschüsse hätten nichts mit Hausverstand zu tun, so Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ).

Eine Diskussion über die weitere Verwendung von Glyphosat sei „richtig und wichtig“, so Waldhäusl gegenüber noe.ORF.at. Lösungen sollten jedoch aus allen Facetten beleuchtet werden und „nicht, so wie jetzt, überhastet beschlossen werden“. Waldhäusl stellt sich mit dieser Aussage unter anderem auch gegen seine eigene Partei, die dem Antrag der SPÖ für ein generelles Glyphosatverbot im Nationalrat am Dienstag zustimmen will.

Folgen für Konsumenten und Landwirte befürchtet

Der FPÖ-Landesrat vergleicht das Glyphosatverbot mit einem bereits beschlossenen Verbot eines Mittels zum Schutz vor Drahtwürmern. 130.000 Tonnen heimische Erdäpfel hätten daraufhin vernichtet werden müssen, weil sie unverkäuflich gewesen seien. Waldhäusl befürchtet nun negative Folgen für Landwirte und Konsumenten. Er fordert ein Importverbot von Lebensmitteln aus dem Ausland, die mit glyphosathaltigen Mitteln behandelt worden sind.

Ein generelles Glyphosatverbot wurde bereits im Vorfeld heftig diskutiert, vor allem weil es EU-Recht widersprechen könnte. Hintergrund ist die EU-Pflanzenschutzverordnung, die auch für Österreich gilt und die vorsieht, dass der Einsatz von Glyphosat noch bis Ende 2022 erlaubt ist. Die einzelnen Mitgliedsländer – oder auch Regionen – können nur in absoluten Ausnahmefällen ein Verbot von zugelassenen Wirkstoffen verhängen.