Mit der Lebensretter-App werden per Knopfdruck am Smartphone die Koordinaten des Unfallorts übermittelt und die Rettungskräfte alarmiert. In den vergangenen 15 Monaten konnten auf diesem Weg in Niederösterreich „Einsatzkräfte bei 268 Notfällen schnell und punktgenau helfen“, zog NÖGUS-Vorsitzender und zuständiger Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) Bilanz.
Ausbau für Ungarn geplant
Aktuell funktioniert der digitale Lebensretter außerhalb von Österreich auch in Tschechien und der Slowakei. Nun soll der Ausbau für Ungarn folgen. „Damit erweitern wir unser grenzüberschreitendes Gesundheits- und Versorgungsnetzwerk, das bereits von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgezeichnet wurde“, sagte Eichtinger.
Die App bietet auch eine Unterstützung für Anrufer, die nicht mehr sprechen können. Eine Auswahl von Bildern, die akute Verletzungen oder Erkrankungen anzeigen, ermöglicht den Kontakt mit der Notrufleitstelle auch ohne Gespräch. Gehörlose können mittels Notruf-Chat mit Notrufexpertinnen und -experten sprechen. „13 Mal konnte hier schon mittels schriftlicher Kommunikation im Notfall geholfen werden“, so Eichtinger.
Erbrechen, Brustschmerzen, Schwindel
Zusätzlich zur Notruf-App gibt es das Gesundheitstelefon 1450. Dort wurden seit Beginn des Jahres etwa 21.800 Beratungen durchgeführt. Das bedeutet einen Anstieg von 177 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Personal soll daher nun auf 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt werden. In Stoßzeiten würden bis zu fünf Expertinnen und Experten an den Telefonen sitzen, das komme vor allem in den Abendstunden vor, sagte Notruf NÖ-Chef Christof Chwojka.
„Die durchschnittliche Beratungsdauer von rund 14 Minuten ist sehr hoch. Für jeden eingehenden Anruf wird sich die notwendige Zeit genommen“, so Chwojka. Am häufigsten wurde bisher Hilfe bei Erbrechen, gefolgt von Brustschmerzen und Schwindel angefordert.