Brücke der Umfahrung Wieselburg, an der gerade gearbeitet wird
ORF / Sunk
ORF / Sunk
Verkehr

Mega-Baustelle in der Zielgeraden

Eine der umstrittensten Baustellen des Landes biegt in die Zielgerade: Die Umfahrung Wieselburg (Bezirk Scheibbs) soll 2020 eröffnet werden. Der Bau liegt im Plan. Trotz Hitzewelle wird durchgehend gearbeitet.

Die technischen Daten sind beeindruckend: Auf den 8,4 Kilometern Länge der neuen Straße müssen 17 Brücken gebaut werden. Überquert werden sowohl Straßen als auch die Erlauftalbahn und der Erlauffluss. Die Erlaufbrücke wird mit 200 Meter Länge die größte und wächst derzeit Meter um Meter zusammen, sodass im August das Tragwerk geschlossen werden kann.

Um ein einheitliches Niveau der künftigen Straße zu gewährleisten, müssen teils hohe Dämme aufgeschüttet werden. 940.000 Kubikmeter Dammschütt-Material werden verarbeitet. Fünf Brücken sind zurzeit schon komplett fertig, acht werden eben finalisiert, die restlichen vier liegen im Plan – so wie das gesamte Projekt, wie der stellvertretenden Straßenbaudirektor Niederösterreichs, Rainer Irschik, betont. Im Herbst 2020 solle alles fertig sein für die Eröffnung, heißt es.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Brücke der Umfahrung Wieselburg, an der gerade gearbeitet wird
ORF / Sunk
Brücke der Umfahrung Wieselburg, an der gerade gearbeitet wird
ORF / Sunk
Luftaufnahme der nicht fertigen Trasse der Umfahrung Wieselburg
ORF / Sunk
Brücke der Umfahrung Wieselburg, an der gerade gearbeitet wird
ORF / Sunk
Die nicht fertige Trasse der Umfahrung Wieselburg
ORF / Sunk
Brücke der Umfahrung Wieselburg, an der gerade gearbeitet wird
ORF / Sunk
Die nicht fertige Trasse der Umfahrung Wieselburg
ORF / Sunk
Die nicht fertige Trasse der Umfahrung Wieselburg
ORF / Sunk
Brücke der Umfahrung Wieselburg, an der gerade gearbeitet wird
ORF / Sunk

Die Kosten von 80 Millionen Euro sind aus Sicht von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) gerechtfertigt. Es werde auf allerhöchstem Niveau gearbeitet, betont er. Außerdem bleibe ein Teil der Wertschöpfung in der Region, weil zahlreiche Subunternehmer aus der Region beteiligt seien an dem Bau, so Schleritzko. Er spricht von der aktuell größten Baustelle im Landesstraßennetz.

Seit mehr als 60 Jahren ein umstrittenes Projekt

Bis es so weit wie heute kam, floss allerdings viel Wasser die Erlauf hinunter, denn schon im Jahr 1953 wurde ein erstes Konzept für eine Umfahrung erarbeitet, dann aber wieder verworfen. Im Jahr 1974 endete der zweite Anlauf wegen des Widerstandes der Wieselburger Wirtschaftstreibenden. Die sind auch heute noch nicht durchwegs begeistert von der Umfahrung und fürchten Geschäftseinbußen, denn immerhin queren derzeit 14.000 Autos und 2.000 LKW pro Tag das Stadtzentrum. Die Hälfte davon soll durch die Umfahrung umgeleitet werden.

Die letzte und größte Hürde nahm das Projekt in den vergangenen 20 Jahren, als die Diskussion zwischen einer Ost- und einer Westtrasse geführt wurde. Schließlich wurde es die Osttrasse, was Proteste von Anrainern, Bürgerinitiativen und der Nachbargemeinde Petzenkirchen (Bezirk Melk) nach sich zog. Die Verfahren gingen bis zum Verwaltungsgerichtshof, der schließlich für das Projekt entschied.

Trotz des Spatenstichs im Jahr 2008 wurde effektiv erst 2016 mit dem Bau begonnen. Jetzt aber ist das Finale absehbar. Etwa 100 Arbeiter sind auf der Baustelle beschäftigt, die zwischen der Einmündung in der Nähe des Autobahnanschlusses am Holzinger Berg und der B 25 südlich von Mühling (Bezirk Scheibbs) verläuft.