Gottfried Haber
APA/Helmut Fohringer
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Politik

Haber wechselt in Nationalbank-Chefetage

Der Ökonom und Wirtschaftsprofessor an der Donau-Universität Krems, Gottfried Haber, tritt am Donnerstag sein neues Amt als Vizegouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) an. Seine bisherigen Funktionen legt er zurück.

Haber ist derzeit noch Präsident des Fiskalrats, der die Entwicklung des Staatshaushalts prognostiziert. Diese Funktion will der 47-Jährige aber zurücklegen. Für eine geordnete Übergabe stehe er längstens bis zum Ablauf seiner aktuellen Funktionsperiode am 31. Oktober zur Verfügung. Haber ist studierter Betriebs- und Volkswirt und wurde schon öfter als Kandidat für mehrere hohe ÖVP-Personalien gehandelt. Der gebürtige Wiener löst nun Vizegouverneur Andreas Ittner ab.

Die Nationalbank bezeichnet Haber als Stabilitätsanker: „Das ist in Zeiten, wo auch wirtschaftliche Entwicklungen durchaus volatil sind, die wichtigste Aufgabe einer Notenbank.“ Auf seine neue Aufgabe in der Nationalbank wolle er sich jedenfalls zu 100 Prozent konzentrieren, sagte Haber: „Das bedeutet, dass auch meine Professur an der Donau-Universität Krems bis auf Weiteres ruhend gestellt ist.“

Gouverneurswechsel erfolgt im September

Das Direktorium der Nationalbank besteht aus vier Mitgliedern: Ebenfalls am Donnerstag wird der schlagende Burschenschafter Eduard Schock auf FPÖ-Ticket Direktor in der Notenbank. Der 60-Jährige übte für die Freiheitlichen schon viele Funktionen aus und war etwa Abgeordneter zum Wiener Landtag bzw. Mitglied des Wiener Gemeinderats sowie nicht amtsführender Stadtrat. Schock studierte Wirtschaft und Recht und löst Nationalbank-Direktor Kurt Pribil ab.

ÖVP-Mann Thomas Steiner, ein Bruder eines Vertrauten von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), trat sein Amt als Direktor schon im Mai an. Anfang September übernimmt dann der frühere Weltbank-Direktor Robert Holzmann offiziell die Nachfolge des langjährigen Gouverneurs Ewald Nowotny. Die Personalien sind ein Ergebnis von Beschlüssen der im Nationalrat abgewählten ehemaligen ÖVP-FPÖ-Bundesregierung.