Delegation in einem 5G-Labor im deutschen Düsseldorf
ORF NÖ/Martina Fuchs
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Wirtschaft

Auf Investorensuche in Düsseldorf

Das Bundesland Nordrhein-Westfalen zählt europaweit zählt zu den pulsierendsten Wirtschaftsregionen. Damit der gemeinsame Wirtschaftsraum von Wien und Niederösterreich in diesem Markt verstärkt wahrgenommen wird, besuchte eine Delegation Düsseldorf.

Große, umsatzstarke Firmen, aber auch kleinere Start-Ups haben in der Stadt am Rhein mit knapp 600.000 Einwohnern ihren Sitz, darunter das Unternehmen Vodafone. Es ist der größte Mobilfunkanbieter Deutschlands. Vor kurzem startete er mit dem 5G-Netz – das deutlich schnellere Mobilfunknetz der fünften Generation. „Der für mich interessanteste Faktor dieser neuen Technologie ist die kürzere Reaktionszeit. Damit werden völlig neue Möglichkeiten aufgezeigt, wie etwa die Telemedizin oder autonomes Fahren“, sagte Michael Reinartz, Innovationsdirektor von Vodafone, gegenüber noe.ORF.at.

Scheinbar grenzenlose Möglichkeiten im 5G-Labor

Verdeutlicht wurden seine Worte dann beim Besuch des 5G-Labors. Hier wurde ersichtlich, was alles mit 5G möglich ist. So kann durch die neue Technologie beispielsweise die Arbeit auf Baustellen zentralisiert und somit dem Fachkräftemangel entgegengesteuert werden. Denn mit 5G ist es nun möglich, dass bereits eine Fachkraft gleich drei bis vier Bagger gleichzeitig bedient. Die Möglichkeiten scheinen in Düsseldorf im 5G-Labor unendlich. Auch Umkleidekabinen werden mit anhand der neuen Technologie digitalisiert: Passt ein Kleidungsstück beim Probieren nicht, wird per integriertem Knopfdruck im Spiegel die richtige Größe bestellt. Der Verkäufer bekommt dann auf seiner Smartwatch die richtige Größe angezeigt und kann sie dem Kunden in die Kabine bringen.

Der Besuch zeigt, 5G wird in Düsseldorf bereits vielfältig getestet und genutzt. Niederösterreich will dieses Potential und diese Entwicklung nutzen und eine mögliche Zusammenarbeit mit dem deutschen Mobilfunkanbieter starten, sagte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) im Hinblick auf das in Tulln entstehende Haus der Digitalisierung.

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Delegation in einem 5G-Labor im deutschen Düsseldorf
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Der „Zauberspiegel“ der Zukunft: Über den integrierten Knopf kann die richtige Kleidergröße bestellt werden
Delegation in einem 5G-Labor im deutschen Düsseldorf
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Roboter im 5G-Labor
Delegation in einem 5G-Labor im deutschen Düsseldorf
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Delegation in einem 5G-Labor im deutschen Düsseldorf
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Delegation aus Wien und Niederösterreich im 5G-Labor in Düsseldorf

Heimische Wirtschaftsregion für internationale Betriebe

Generell stand das Knüpfen von Kontakten auf der zweitätigen Reise in Düsseldorf im Vordergrund. So wurde unter anderem bei einem Empfang fleißig genetzwerkt. Im Vorjahr konnten Wien und Niederösterreich gemeinsam mehr als 250 internationale Betriebsansiedelungen und -erweiterungen betreuen, was mehr als 3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Nun wurde in Düsseldorf nach neuen internationalen Investoren gesucht. Dabei wurden vor allem die Vorteile des gemeinsamen Wirtschaftsraums betont.

„Beide Bundesländer legen einen starken Fokus auf hochqualitative Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen. Damit sind wir als gemeinsame Wirtschaftsregion sehr attraktiv für internationale Betriebe“, so Bohuslav. „Wien positioniert sich als innovativer Headquarterstandort insbesondere für den wissensintensiven Bereich, das Flächenbundesland Niederösterreich bringt sich vor allem als Standort für innovative Betriebe im produzierenden Bereich in Stellung“, ergänzte der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) in Düsseldorf.

Erfahrungsaustausch im Düsseldorfer Rathaus

Auch ein Treffen der politischen Vertreter im Rathaus in Düsseldorf stand am Reiseprogramm. Neben dem Kontakteknüpfen ging es ebenso um den Erfahrungsaustausch. Denn tausende ausländische Unternehmen steuern von Düsseldorf aus ihre Deutschland- und Europaaktivitäten.

„Düsseldorf hat einmal das Privileg seiner geografischen Lage mitten im Herzen Europas. Deswegen ist Düsseldorf ein bevorzugter Standort von ausländischen Unternehmen, die einen Europastandort gründen. Wir sind, wenn es um ausländische Direktinvestitionen geht, auf Platz drei in Europa nach Paris und London“, sagte Thomas Geisel, Oberbürgermeister von Düsseldorf (SPD), im Interview mit noe.ORF.at. Damit kommt der Rheinmetropole sowohl eine Vorbild- als auch eine mögliche Partnerfunktion für den heimischen Wirtschaftsraum zu.