Das Ziel der „Joint Danube Survey" ist die Biologie, Chemie und Gewässerstruktur der Donau zu erfassen. Mit der Untersuchung soll erhoben werden, wie sich fremde Pflanzen und Tierarten, die in die Donau einwandern oder verschleppt werden, auswirken. Zum ersten Mal kommt dabei die Untersuchung der eDNA (environmental DNA) zur Anwendung. Pflanzen und Tiere können dabei nur aus einer Wasserprobe bestimmt werden, müssen also nicht selbst entnommen werden.
Mit speziell entwickelten Sammelgeräten wird zudem erstmals die Konzentration von Mikroplastikpartikeln erhoben, die im fließenden Wasser der Donau transportiert werden. Die Wissenschaftler beschäftigen sich aber auch mit den potentiellen Gefahren durch Fäkalkeime und antibiotikaresistente Bakterien. Zusätzlich zur gezielten Untersuchung von Schadstoffen kommt die Technik des Non-Target-Screenings zum Einsatz. Dabei wird ein digitaler Fingerprint der chemischen Inhaltsstoffe des Wassers erstellt, der mehr als 40.000 Substanzen in geringsten Konzentrationen umfassen wird.
Vergleichskampf der Donauländer
Der offizielle Start der Untersuchung fand Ende Juni in Budapest (Ungarn) statt. Von der Donauquelle in Deutschland bis zur Mündung an der rumänisch-ukrainischen Grenze im Schwarzen Meer gibt es 51 Messstellen, in Niederösterreich in Oberloiben (Bezirk Krems), Klosterneuburg (Bezirk Tulln) und Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha). Der wissenschaftliche Wert dieser Flussuntersuchung liege laut den Experten in der hohen Datenqualität und dem einfachen Vergleich der Ergebnisse zwischen den Donauländern.
Die letzte Untersuchung dieser Art vor sechs Jahren ergab für Österreich eine durchwegs gute Wasserqualität der Donau. Die aktuellen Ergebnisse sollen bis Mitte 2020 vorliegen. Daraus sollen am Ende konkrete Maßnahmen zum Schutz der Wasserqualität in der Donau abgeleitet werden. Das Ziel ist laut Bundesministerium für Nachhaltigkeit, das die Untersuchung in Österreich durchführt, die strengen Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen.