Umwelt

Tulln beschließt Klima-Manifest

Die Stadtgemeinde Tulln hat ein Manifest mit konkreten Klimazielen beschlossen. In den nächsten fünf Jahren soll die Stadtverwaltung CO2-neutral sein, in den nächsten 20 Jahren die gesamte Stadt. Dabei setzt man vor allem auf erneuerbare Energie.

Das Tullner Klima-Manifest wurde Anfang Juli mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss fixiert. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll kein Gebäude und keine Maschine im Besitz der Stadtgemeinde mehr CO2 emittieren, als im Stadtgebiet kompensiert werden kann. Mit Vorgaben zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Ressourcenschonung in den Bereichen Boden, Mobilität, Energie und Abfall will man innerhalb von 20 Jahren zudem zur „CO2-neutralen Stadtgemeinde“ werden.

Windräder im Gemeindegebiet geplant

Um diese Ziele zu erreichen, setzt man weiterhin auf erneuerbare Energien. Neben der Solarenergie soll nun auch die Windkraft genutzt werden, so Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP). Der CO2-Ausstoß soll darüber hinaus durch Aufforstung, Humusaufbau und Stadtbegrünung kompensiert werden. Für den CO2-Ausstoß, der nicht kompensiert werden kann, sollen Projekte in Afrika und Südamerika unterstützt und somit in diesen im Klimaschutz eher schwachen Ländern CO2 eingespart.

In den vergangenen Jahren sind die CO2-Emissionen der stadtgemeindeeigenen Betriebe stark zurückgegangen, wurde in einer Aussendung mitgeteilt. Von 3.500 Tonnen CO2 im Jahr 1997 konnte der Ausstoß demnach auf ca. 1.500 Tonnen im Jahr 2017 reduziert werden. Dazu haben u.a. die Sanierung des Hallenbades, die Umstellung der Gemeindegebäude auf Fernwärme und die Errichtung von Photovoltaikanlagen beigetragen.

Immer mehr Gemeinden rufen Klimanotstand aus

Erst am Donnerstag hatte der Bundesrat einen symbolischen Akt gesetzt und sich einstimmig für die Ausrufung des Klimanotstands ausgesprochen. Die Klimakrise sei längst auch in Österreich angekommen, begründeten die Bundesräte mit Verweis auf Temperaturanstieg und Wetterkatastrophen den an die Regierung gerichteten Appell – mehr dazu in Bundesrat für Ausrufung des Klimanotstands (news.ORF.at; 12.7.2019).

Als erste Stadt in Österreich hatte Traiskirchen (Bezirk Baden) Ende Juni den Klimanotstand ausgerufen. Die „Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen“ werde ab nun als „Aufgabe von höchster Priorität“ angesehen, hatte die Stadt mitgeteilt – mehr dazu in Traiskirchen ruft Klimanotstand aus (noe.ORF.at; 25.6.2019). Die Bundesländer Vorarlberg und Tirol sowie mehrere steirische Gemeinden folgten diesem Beispiel.