Rauchmelder
APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleu
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Chronik

Rauchmelder könnten jährlich 15 Leben retten

Bis zu 15 Personen sterben jährlich in Niederösterreich an einer Rauchgasvergiftung. Ein Tod, der laut Feuerwehr in den meisten Fällen durch Rauchmelder zu verhindern wäre. Erst am Samstag war das bei einem Brand in Traiskirchen (Bezirk Baden) der Fall.

Nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes dürften in Niederösterreich nur fünf Prozent aller Wohnungen mit Rauchmeldern gesichert sein. „Seit 1. Februar 2015 sind sie zwar in allen Neubauten verpflichtend vorgeschrieben, aber es gibt keinen Zwang zur Nachrüstung“, so Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos.

„Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Menschen in ihren Wohnungen verbrennen“, erklärt Resperger. „Sie sterben fast zu 100 Prozent an einer Rauchgasvergiftung. Das wäre nicht notwendig, wenn es Rauchmelder in der Wohnung geben würde. Daher wünschen wir uns, dass die Dichte größer wird.“

Schriller Signalton bei Rauchentwicklung

Da ein Rauchmelder bereits bei der kleinsten Rauchentwicklung einen schrillen Signalton von sich gibt, ermöglicht er es den Bewohnern, im Ernstfall rasch zu reagieren. Erst in der Nacht auf Samstag hatte ein Nachbar bei einem Brand in Traiskirchen (Bezirk Baden) das Signal gehört und den schlafenden Hausbesitzer geweckt. „Der Besitzer der Wohnung hatte Riesenglück. Hätte der Nachbar den Rauchmelder, der mit 85 Dezibel Alarm schlägt, nicht gehört, dann wäre der Mann vermutlich gestorben“, so Resperger. Mehr dazu in Nachbar wurde zum Lebensretter (noe.ORF.at; 13.7.2019).

Rauchmelder kosten um die 25 Euro und sind im Baumarkt erhältlich. Wichtig sei, dass die Melder mit einem VdS-Prüfzeichen ausgestattet sind, heißt es vom Landesfeuerwehrkommando. Dadurch werde garantiert, dass der Alarm bereits bei einer Rauchdichte von 1,1 Prozent ausgelöst wird.

In Schlaf- und Wohnräumen empfohlen

Empfohlen wird, dass die kleinen, mit Batterie betriebenen Geräte in Schlaf- und Wohnräumen, vor allem in den Kinderzimmern, sowie in der Küche und zumindest einmal in jeder Etage an der Decke montiert werden. Damit könne man laut Feuerwehr nicht nur Leben retten, sondern auch enorme Schäden verhindern. Durchschnittlich bleiben bei einem Brand vier Minuten, um sich in Sicherheit zu bringen. Bereits nach zwei Minuten könne eine Rauchgasvergiftung tödlich sein, warnt die Feuerwehr. Ein Rauchmelder kann daher – wie zuletzt in Traiskirchen – Leben retten.