Containerschiff im Hafen
skeeze/Pixabay
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Wirtschaft

Niederösterreichs Exporte stark gestiegen

Niederösterreich hat im Vorjahr um 6,1 Prozent mehr Waren exportiert als 2017. Das zeigt die vorläufige Exportbilanz des Jahres 2018. Der Hauptgrund für das starke Ergebnis liegt in den steigenden Exportzahlen in Richtung Osteuropa.

Niederösterreich exportierte 2018 Waren im Wert von 23,1 Milliarden Euro. Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) bezeichnete den Anstieg von 6,1 Prozent als „Ritterschlag für unsere Exportwirtschaft". Besonders stark war das Wachstum der osteuropäischen Exportmärkte. „Mit einem Plus von 13,5 Prozent haben sich unsere Exporte nach Ungarn besonders eindrucksvoll entwickelt“, so Bohuslav. Starke Zuwächse gab es auch bei den Exportzahlen nach Rumänien (plus 22,3 Prozent), in die Slowakei (plus 7,1 Prozent) und nach Slowenien (plus 9,9 Prozent).

„Renaissance der osteuropäischen Märkte“

„Man kann von einer Renaissance der osteuropäischen Märkte sprechen. Die Gründe sehen wir in der Zunahme der weltweiten Handelskonflikte", so Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich. „In Zeiten globaler Unsicherheiten setzen die niederösterreichischen Exporteure vermehrt auf Exportmärkte in Europa, vor allem innerhalb der EU bzw. Osteuropa.“ Auf diese Märkte habe man auch verstärkt gesetzt und das sei die richtige Strategie gewesen, betonten Bohuslav und Zwazl.

Die wichtigsten Exportländer für Niederösterreich sind Deutschland und Tschechien. Auch hier gab es 2018 Zuwächse: Die Exporte nach Deutschland stiegen um 2,2 Prozent, nach Tschechien um 2,5 Prozent. Zudem stieg auch die Anzahl jener Unternehmen an, die Waren exportieren. In den vergangenen zehn Jahren erhöhte sich die Zahl der Exporteure um 30 Prozent, von 6.400 auf 8.300.

Lyon von oben
ORF
Eine heimische Wirtschaftsdelegation reiste heuer nach Lyon. Die Exporte nach Frankreich stiegen 2018 um sechs Prozent.

Etwa die Hälfte des Umsatzes der heimischen Unternehmen werde im Ausland erwirtschaftet, sagte Thomas Salzer, der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich. "Viele Produktionsbetriebe haben sogar Exportquoten von über 90 Prozent. Zu den wichtigsten Exportschlagern der niederösterreichischen Industriebetriebe zählen Kessel, Maschinen und Anlagen, aber auch Erzeugnisse aus Metall und Kunststoff sowie chemische Erzeugnisse“, so Salzer.

China und Frankreich als Zukunftsmärkte

Im Zuge der Internationalisierungsoffensive wird in Niederösterreich eine Balance zwischen Nah- und Fernmärkten angestrebt. Bei den Fernmärkten liegt aktuell China im Fokus, bei den Nahmärkten Frankreich, heißt es. In beide Länder reisten heuer Wirtschaftsdelegationen aus Niederösterreich.

„Dass wir damit richtig liegen, zeigen bereits die vorläufigen Zahlen aus dem Jahr 2018. So verzeichneten die Warenexporte nach Frankreich bereits ein Plus von sechs Prozent. Für China konnte das Exportvolumen praktisch gehalten werden", heißt es in einer Aussendung des Landes. Der chinesische Markt biete noch hohes Exportpotenzial, wird betont. Außerhalb Europas seien die USA der wichtigste Exportmarkt. "2018 konnten die Exporte um 19 Prozent gesteigert werden“, so Bohuslav.