Wirtschaft

1,8 Prozent Wirtschaftswachstum erwartet

Niederösterreich geht bis zum Jahr 2020 von einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent aus. Als Hauptgrund dafür sieht man die positiven Entwicklungen in der Industriebranche. Diese macht knapp ein Drittel der Wirtschaftsleistung aus.

Die Industrie spielt für die niederösterreichische Wirtschaft eine große Rolle. 28 Milliarden Euro Umsatz werden in dieser Sparte pro Jahr erwirtschaftet – auch und gerade eben mit internationalen Geschäften. „Spannend ist, dass die niederösterreichische Industrie eine Industrie ist, die sehr stark international verwoben ist, wo etwa die Hälfte dieses Umsatzes an tollen, modernen Produkten von Bautechnologie, Maschinentechnologie bis hin zu Autoscheinwerfern in andere Länder exportiert werden und doch knapp die Hälfte des Umsatzes aus dem Ausland kommt“, sagt der Präsident der niederösterreichischen Industriellenvereinigung, Thomas Salzer.

Industrie sichert 300.000 Arbeitsplätze

Laut einer aktuellen Studie sichert die Industrie in Niederösterreich mehr als 300.000 Arbeitsplätze. Salzer spricht von der Wichtigkeit des „Miteinanders“ der Unternehmen. „Wir haben in Niederösterreich etwa 27 große Leitbetriebe, die mit den anderen, kleineren Industriebetrieben im Land, mit anderen Lieferanten im Land extrem vernetzt sind. Jeder Euro, der investiert und exportiert wird, beflügelt die anderen Unternehmen in Niederösterreich, hier zu produzieren und Wertschöpfung zu schaffen.“

Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) betont die Wichtigkeit und den Erfolg der heimischen Exportstrategie. „Zum ersten Mal hat Niederösterreich im Export die 23-Milliarden-Grenze geknackt. So viel hatten wir noch nie in Niederösterreich, darauf sind wir richtig stolz. Damit haben wir ein Wachstum von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen können und sind auch hier Wachstumsmotor im Osten Österreichs.“

China, Indien und Frankreich als Hoffnungsmärkte

Mit China, Indien und Frankreich gibt es laut einer am Dienstag präsentierten Studie noch viel Exportpotenzial in den nächsten Jahren, sagt der Chefökonom der Industriellenvereinigung, Christian Helmenstein. „Wenn ich irgendwo den Markteintritt versuchen möchte, versuche ich es zunächst einmal auf dem potenziell größten Markt, wenn ich mich hinreichend stark fühle. Deswegen ist die Entscheidung für China gepaart mit Indien sicher richtig.“

Als große Herausforderung für die Zukunft wurde bei der Pressekonferenz am Dienstag mehrmals der Fachkräftemangel angesprochen. Dieser wurde als wichtige Frage für ganz Europa bezeichnet. Derzeit erarbeiten das Land Niederösterreich, die Wirtschaftskammer, die Arbeiterkammer NÖ, die Industriellenvereinigung und das AMS konkrete Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.