Es sind zwar nur zwei Hyalomma-Zecken, eine in Oberösterreich und eine im Bezirk Korneuburg, die in den vergangenen Wochen gesehen und dem Institut für Parasitologie der veterinärmedizinischen Universität gemeldet wurden. Die Aussage ist für die Forschung aber von erheblicher Relevanz, wie Parasitologe Georg Duscher erklärt. Denn damit stehe fest, dass die Hyalomma-Zecke erstmals in Österreich überwintern konnte.
Hyalomma überträgt andere Erreger als Holzbock
Die Zecke dürfte über Zugvögel nach Österreich gekommen sein und bringt ganz andere Erreger mit, als die bei uns bisher heimischen Zeckenarten. Statt FSME könne sie etwa das gefährliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen. Dafür müsste sie aber vorerst ein damit infiziertes Tier stechen. Es bestehe also kein Grund zur Panik, so die Forscher. Wichtig sei aber, dass man die Tiere rechtzeitig sieht, entfernt und bestenfalls an die Universität Wien für Forschungszwecke übermittelt.
Im Dezember 2018 wurde im Raum Melk erstmals ein geschlechtsreifer Parasit der „Riesenzecke“ – mit einer Körperlänge von fünf bis sechs Millimeter wird sie deutlich größer als die in Europa verbreitetste Zeckenart, der Gemeine Holzblock ( Ixodes ricinus) – in Österreich nachgewiesen. Der vorangegangene warme und trockene Sommer war dafür ausschlaggebend, erklärte Duscher. Diese Zeckenart bevorzuge eine geringere Luftfeuchtigkeit als die hierzulande üblicherweise vorkommenden Zecken: „Es darf nicht zu nass sein.“