Kabel für Breitband-Anschluss
ORF
ORF
Wirtschaft

300 Millionen für schnelles Internet: Verhandlungen laufen

Um ländliche Gemeinden mit schnellerem Internet versorgen zu können, hat die Breitband-Holding des Landes NÖ ein Jahr lang nach geeigneten Investoren gesucht. Jetzt dürfte einer gefunden worden sein. Für 300 Millionen Euro sollen 100.000 Haushalte mit Breitband-Internet versorgt werden.

Man habe die Endauswahl abgeschlossen und trete mit dem Investor Allianz Capital Partners in die „Detail-Gespräche rund um ein 300-Millionen-Euro starkes Investitionspaket in den niederösterreichischen Breitbandausbau“, teilten Jochen Danninger und Helmut Miernicki, Geschäftsführer der niederöstereichischen Breitband-Holding am Mittwoch in einer Aussendung mit. „Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, mit diesem Investor 100.000 Haushalte zwischen 2020 und 2022 mit Breitband-Internet zu versorgen“, so Danninger und Miernicki weiter.

100.000 Haushalte sollen profitieren

Konkret sollen dank des Investments in Gemeinden, die weniger als 5.000 Einwohner haben, Glasfaserleitungen verlegt werden. Etwa 100.000 Haushalte bekämen so die Möglichkeit – gegen eine Anschlussgebühr – vom schnelleren Internet zu profitieren. Für Allianz Capital Partners, die dann zu 75 Prozent an der Infrastruktur-Holding beteiligt wären, würde sich dieses Investment deshalb lohnen, weil die verlegten Netze an Provider vermietet werden. Innerhalb von 30 Jahren soll der Ausbau so refinanziert werden. Nach 30 Jahren würden die Netze in das Eigentum des Landes übergehen, heißt es. Welche Gemeinden ausgewählt werden,soll nach wirtschaftlichen Kriterien entschieden werden.

„Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der ländlichen Regionen Niederösterreichs mit schnellem Internet leisten können. Die gemeinsam mit dem Land Niederösterreich errichtete Infrastruktur wird eine wichtige Daseinsvorsorge für die Zukunft in diesen Regionen darstellen.“, erklärte Christian Fingerle, Chief Investment Officer der Allianz Capital Partners, in einer Aussendung. Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) sah eine „wichtige Hürde“ genommen: „Nach den ersten 35.000 Haushalten, die das Land Niederösterreich in den Breitband-Pilotregionen ausgebaut hat, wird der Investor die Finanzierung der nächsten 100.000 Haushalte im ländlichen Raum sichern.“ Die ersten Bauarbeiten sollen laut Plan Anfang 2020 starten, teilte Bohuslav in einer Aussendung mit.

Pilotprojekt abgeschlossen

Das Land Niederösterreich bemüht sich schon seit einiger Zeit darum, den Glasfaserausbau in ländlichen Regionen voranzutreiben. Für private Anbieter ist es nämlich meist nicht interessant, dort auszubauen, weshalb das Land Anreize schaffen muss – wie etwa mit dem aktuellen Modell. Ein Pilotprojekt, das seit 2015 lief und im Zuge dessen vier Pilotregionen – Ybbstal-Eisenstraße (Mostviertel), Triestingtal (Industrieviertel), Thayaland (Waldviertel) und Waldviertler Stadtland – mit Glasfaseranschlüssel versorgt wurden, wurde vor kurzem abgeschlossen.