Reperatur eines Staubsaugers
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Politik

Land fördert Reparatur von Elektrogeräten

13.000 Tonnen Elektrogeräte landen in Niederösterreich pro Jahr im Müll. Ein Großteil davon könnte aber repariert werden. Mit einer neuen Förderung kann man sich nun einen Teil der Reparaturkosten zurückholen.

Der Staubsauger, der auf Erwin Webers Werkbank liegt, funktionierte 20 Jahre einwandfrei, jetzt lässt er sich aber nicht mehr einschalten. Der Chef von Elektro Tauchner in Pottenbrunn (Bezirk St. Pölten) baut den Staubsauger auseinander und behebt den Fehler. Viele Kunden seien darüber erstaunt, was sich alles noch reparieren lässt, sagt Beatrix Weber, die den Verkauf im Elektrogeschäft leitet. Ältere Geräte wie der Staubsauger müssten nicht weggeworfen werden.

50 Prozent der Kosten und maximal 100 Euro jährlich

Für die Reparatur solcher Elektrogeräte startet das Land Niederösterreich eine finanzielle Förderung. Eine Rückerstattung gibt es maximal bis zur Hälfte der Kosten, pro Jahr und Haushalt ist die Förderung mit 100 Euro begrenzt. Der Zuschuss gilt jedoch nicht für Reparaturen im Zuge von Garantie- oder Gewährleistungsansprüchen sowie für Service- und Wartungsarbeiten.

Mann repariert Staubsauger
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Von Kleingeräten über Staubsauger hin zu Kühlschränken – vieles kann repariert werden

Die Anzahl der weggeworfenen Geräte soll damit reduziert werden, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Wir haben die Aktion rückwirkend mit 1. Juli 2019 bis März 2020 befristet. Wir erwarten uns einige tausend Fälle, in denen Geräte repariert werden anstatt auf der Müllhalde oder im Elektroschrott zu landen.“ Laut Pernkopf müsse man von der Wegwerfgesellschaft wegkommen.

Elektrobetriebe erhoffen sich mehr Aufträge

Damit würde nicht nur Müll vermieden, sondern auch Energie gespart und der Klimaschutz gefördert werden. Die Förderung wird von den Umweltverbänden und der Wirtschaftskammer Niederösterreich unterstützt. Mehr Reparaturen würden eine bessere Auftragslage für Klein- und Mittelbetriebe bedeuten, sagt Spartenobmann Wolfgang Ecker: „Die Kaufkraft bleibt dann in der Region.“

Viele Elektrogeräte könnten eigentlich repariert werden, meint Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände: „Durch den Reparaturbonus sollen Haushalte aktiv unterstützt und Rahmenbedingungen für einen nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen geschaffen werden.“ Das Elektrogerät muss bei einem der etwa 100 Partnerbetriebe repariert werden. Die Förderung kann online, spätestens vier Wochen nach Erhalt der Rechnung, auf der Homepage des Landes beantragt werden.