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Chronik

Jeder fünfte Verkehrstote ist ein „Biker“

Laut einer Analyse des ÖAMTC sind 2019 bereits 42 Motorradfahrer in Österreich bei Unfällen ums Leben gekommen, mehr als die Hälfte davon alleine im Juni. In Niederösterreich waren bisher neun „Biker“ betroffen.

„Gerade in den Sommermonaten, wenn lange Schönwetterperioden vorausgesagt sind, müssen Motorradfahrer achtsam sein“, sagte ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé im Gespräch mit noe.ORF.at. Im Juni seien etwa besonders viele Menschen mit dem Motorrad gefahren. Aufgrund der guten Fahrbedingungen steige dann die Risikobereitschaft. Das führte laut Nosé zu einem deutlichen Anstieg bei den tödlichen Verkehrsunfällen mit Motorradfahrern geführt.

Besonderes Risiko nach langer „Motorrad-Pause“

Einem besonderen Risiko seien vor allem jene Personen ausgesetzt, die lange nicht mit einem Motorrad gefahren sind. „Wir haben vor Jahren das Problem gehabt, dass die jungen Menschen als Problemgruppe galten. Mittlerweile ist es so, dass die 40- bis 60-Jährigen relativ häufig verunglücken“, weiß der Verkehrsexperte. Bei überhöhter Geschwindigkeit, riskanten Fahrmanövern oder unaufmerksamen Verhalten im Straßenverkehr könne allerdings jedem etwas passieren.

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Auf Übungsplätzen können Motorradfahrer durch gezielte Manöver Praxis sammeln

Um das Unfallrisiko möglichst gering zu halten, rät Richard Mader, Vorsitzender der Fahrschulen Niederösterreich, dazu, regelmäßig Aus- und Weiterbildungen mit dem Motorrad zu absolvieren. „Da geht es sowohl um die Fahrzeugbeherrschung als auch um die Beherrschung im Straßenverkehr. Wie verhalte ich mich in Notsituationen? Dabei sehen wir Handlungsbedarf“, sagte Mader im Gespräch mit noe.ORF.at. Gezielte Übungsfahrten seien daher enorm wichtig.

Während die Zahl der Verkehrstoten bei Autounfällen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückging, blieb die Zahl der verunglückten Motorradfahrer laut ÖAMTC annähernd konstant. Zwar sei das Risiko für den einzelnen Motorradfahrer in den vergangenen Jahren ebenfalls gesunken. Dadurch, dass aber immer mehr Menschen mit einem Motorrad fahren, stagniere die Zahl. „Das Motorrad ist das Verkehrsmittel mit dem höchsten Risiko, tödlich zu verunglücken“, sagt Nosè. In den kommenden Wochen sei deshalb, auch wegen der guten Wetteraussichten, Vorsicht geboten.