Chronik

Polizei testet Notrufsystem im Mostviertel

Seit einigen Jahren arbeitet das Innenministerium am Aufbau eines Polizei-Notrufsystems, das Notrufe über eine Landeseinsatzzentrale steuern soll. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten in der Steiermark ist seit zwei Tagen ein Testbetrieb für das Mostviertel am Laufen.

Wird etwa in Amstetten ein Alarm ausgelöst, so wird dieser seit zwei Tagen von Sankt Pölten aus gesteuert. Die Kommunikation der Polizeistreifen läuft über die „Einsatzstelle Neu“ in der Landeshauptstadt. Gegenüber dem ersten Testgebiet in der Steiermark komme in Sankt Pölten eine verbesserte Version des Polizei-Notruf-Systems „Elkos“ zum Einsatz, die bis auf kleinere Kinderkrankheiten derzeit sehr stabil laufe, erklärt der stellvertretende Landespolizeidirektor Franz Popp im Gespräch mit noe.ORF.at. Er sei bisher sehr zufrieden mit dem neuen System, es sei bereits mehr als nur ein Test, so Popp.

Dennoch sind parallel zum Testbetrieb die Bezirksleitstellen besetzt, falls größere Schwierigkeiten auftauchen sollten. Für September ist eine weitere Software-Aktualisierung angekündigt. Wenn alles läuft wie geplant, so Popp, sollen bis Dezember 2019 die Polizeieinsätze in allen vier Vierteln – ähnlich wie der „Notruf 144“ bei der Rettung – über die Landeszentrale gesteuert werden. Im Endausbau ist die Vernetzung mit den anderen Einsatzorganisationen, wie Rettung oder Feuerwehr, das Ziel.

Bezirks- und Stadtleitstellen sollen ersetzt werden

Die Idee des Polizei-Notruf-System ist es, österreichweit die 90 Bezirks- und Stadtleitstellen durch neuen Landesleitzentralen zu ersetzen. Wie auch die Tageszeitung „Kurier“ am Freitag berichtete, hätte das millionenschwere Projekt bereits in diesem Jahr österreichweit zum Einsatz kommen soll. Nach dem Start der Testphase im Jahr 2018 in der Steiermark mit etlichen Pannen und technischen Mängeln wurde der weitere Ausbau des Systems allerdings gestoppt. Nun wurde in St. Pölten der neue Probebetrieb gestartet.