Bahnübergang am Bahnhof Leobendorf
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Verkehr

Mehr Kontrollen bei Bahnübergängen gefordert

Der VCÖ fordert eine verstärkte Überwachung von Bahnübergängen. Hintergrund ist ein neuerlicher Verkehrsunfall, bei dem ein Autofahrer ums Leben gekommen ist. Der Mann dürfte das Rotlicht missachtet haben.

Der 73-jährige Wiener wollte am Donnerstag mit seinem Auto einen Bahnübergang in Rotheau (Bezirk Lilienfeld) überqueren, wurde dabei jedoch von einem Regionalzug erfasst und getötet – mehr dazu in Pkw-Lenker übersah Zug und starb (noe.ORF.at; 19.7.2019). Nach Angaben von Polizeisprecher Heinz Holub könne ein Defekt der Signalanlage „nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen“ ausgeschlossen werden. Stattdessen dürfte der Autofahrer das Rotlicht missachtet haben, weshalb der VCÖ verstärkte Kontrollen fordert.

„Wenn klar ist, dass hier gestraft wird, werden sich voraussichtlich mehr daran halten“, ist der Pressesprecher des VCÖ, Christian Gratzer, im Gespräch mit noe.ORF.at zuversichtlich. Darüber hinaus brauche es Maßnahmen, um das Bewusstsein der Autofahrer zu stärken. „Das muss bereits in der Fahrschule beginnen.“

Lenker dürfte ortskundig gewesen sein

Immer wieder seien in Unfälle an Eisenbahnkreuzungen auch Ortskundige verwickelt. „Diese glauben, den Fahrplan zu kennen oder zu wissen, dass kein Zug kommt. Aber das stimmt nicht. Es kann sich der Fahrplan ändern, es kann Verspätungen geben oder es kann ein Güterzug fahren.“ Der getötete Wiener hatte im Bezirk Lilienfeld einen Nebenwohnsitz und dürfte ortskundig gewesen sein.

Weitere Ursachen für Unfälle seien Ablenkung beziehungsweise Unachtsamkeit, so Gratzer: „Wir wissen, dass Personen, die mit dem Handy am Ohr telefonieren, so schlecht reagieren wie Alkolenker mit 0,8 Promille. Wir müssen uns also wieder mehr auf den Straßenverkehr fokussieren.“ In diesem Zusammenhang fordert der VCÖ, das Handy am Steuer in das Vormerksystem aufzunehmen.

„Stehen bleiben, wenn Rot ist“

Viele Unfälle könnten aber auch dadurch verhindert werden, dass sich Autofahrer an die Straßenverkehrsordnung halten, so Gratzer: „Wenn Rot ist, stehen bleiben. Wenn ein Stoppschild ist, stehen bleiben. Das ist bei Eisenbahnkreuzungen wie bei Straßenkreuzungen“, erklärt der Pressesprecher des VCÖ. 2018 kamen in Österreich elf Menschen bei Unfällen auf Bahnübergängen ums Leben, 60 wurden verletzt. Nach Angaben des VCÖ gingen diese Zahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurück.