Gelagertes Schadholz
ORF / Novak
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Wirtschaft

Waldbauern exportieren Schadholz nach China

Der Export von Schadholz nach China soll der erste Lösungsansatz für den überlasteten Holzmarkt in Niederösterreich sein. In den nächsten Wochen werden 25.000 Festmeter im Waldviertel gesammelt und verschifft.

Der Borkenkäfer brachte den Holzmarkt in den vergangenen Jahren in Bedrängnis. Dazu kam die Trockenheit, die auch dazu führte, dass der Holzmarkt in ganz Mitteleuropa in den vergangenen Monaten von Schadholz nahezu überschwemmt wurde. Leidtragende sind die Waldbauern, die wegen des Preisverfalls unter zunehmenden finanziellen Druck geraten. Vor allem für Holz von schlechter Qualität finden sich kaum noch Abnehmer.

Nun dürfte sich aber ein neuer Absatzmarkt aufgetan haben, meint Franz Fischer, Obmann des Niederösterreichischen Waldverbands: „Es hat sich vor wenigen Wochen ergeben, dass man eine Schiene gefunden hat, Sägerundholz nach China zu exportieren. Das soll dazu dienen, den heimischen Markt zu entlasten.“ Eine gewisse Stärke und Länge sind die einzigen Voraussetzungen, die das Rundholz haben muss. Für das Schadholz finden die Chinesen offenbar Verwendung.

Schlägerungen wegen Borkenkäfern
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Borkenkäfer und Trockenheit sorgten in den vergangenen Jahren für mehr Schadholz. Den Holzmarkt brachte das in Bedrängnis

Käferholz wird zu Paletten

In den nächsten Wochen wird das Holz nun in Vitis (Bezirk Waidhofen an der Thaya) gesammelt und in Containern nach China verschifft, wo unter anderem Paletten daraus gefertigt werden sollen. Sollte sich dieses Projekt bewähren, soll über weitere derartige Exportmöglichkeiten nachgedacht werden, sagt der Obmann des Waldverbandes.

Auch in Kärnten will man China als neuen Absatzmarkt erschließen. Vor allem verpilztes Holz und Käferholz soll exportiert werden. Der Preis liege immer noch um zehn bis 20 Prozent über jenem, den die heimische Sägeindustrie bietet. Von einem Gewinn für den Waldbauern könne bei dem Exportgeschäft noch keine Rede sein, aber zumindest verursache die Holzernte so keine Verluste, sagte Karl Kurath, Geschäftsführer der Waldwirtschaftsgemeinschaft Kärnten: „Wir haben bei dieser Methode einen deutlich besseren Preis" – mehr dazu in Kärnten exportiert Schadholz nach China (kaernten.ORF.at; 14.12.20019).