„Österreich. Tschechien. geteilt – getrennt – vereint“: Unter diesem Motto fand im Jahr 2009 die grenzüberschreitende Landesausstellung statt. Sie war nicht nur im Waldviertel ein Tourismusmagnet – mehr als 405.000 Menschen besuchten die Ausstellung. Auch die tschechische Stadt Telč profitierte davon. Vor zehn Jahren, bei der ersten grenzüberschreitenden Landesausstellung, lernten auch viele Österreicher die UNESCO-Welterbestadt näher kennen.
400.000 Touristinnen und Touristen pro Jahr
Das Renaissanceschloss war einer der drei Standorte der Landesausstellung in Telč. Im Ausstellungsjahr 2009 kamen 100.000 Besucherinnen und Besucher aus Österreich nach Telč. Zehn Jahre danach sind es weit weniger. Die Stadt verzeichnet mittlerweile zahlreiche Gäste aus Asien, sagt Bürgemeister Roman Fabeš gegenüber noe.ORF.at. „Für Telč ist sehr wichtig, dass wir UNESCO-Welterbe sind. Daher kommen viele Leute aus Ostasien zu uns. Pro Jahr sind es 400.000 Touristen.“
Die grenzüberschreitende Landesausstellung vor zehn Jahren war ein Vorzeigeprojekt für das Miteinander der beiden Länder. Sie war gleichzeitig der Startschuss für eine intensive Zusammenarbeit, betont Fabeš. „Aktuell arbeiten wir an einem Projekt über die Kulturarbeit auf beiden Seiten der Grenze. Wir wollen gemeinsam ein historisches Archiv mit Fotos und mit Filmen erstellen.“
Zusammenarbeit in zahlreichen Bereichen
Im Rathaus Telč laufen die Fäden für die enge Kooperation mit dem Waldviertel zusammen. Zusammengearbeitet wird in den unterschiedlichsten Bereichen – von der Abfallwirtschaft, dem Tourismus und dem Energiesparen bis hin zum Schulwesen. Die Stadtgalerie Telč war vor zehn Jahren ebenfalls ein Standort der Landesausstellung. Auch heute hat sie noch etwas Völkerverbindendes, denn hier stellen ausländische Künstler aus.
Heuer hat sich Telč, das eng mit dem Waldviertel verbunden ist, etwas Besonderes einfallen lassen, sagt Věra Peichlová, die Leiterin der Kulturabteilung Telč, im Gespräch mit noe.ORF.at. „Wir wollten wieder verstärkt in Kontakt treten. Daher haben wir unsere Partnerstadt Waidhofen an der Thaya sowie die Städte Horn und Raabs zu einer Zusammenarbeit eingeladen. Wir stellen eine kleine Ausstellung über die Geschichte der vier Städte zusammen.“
Grenzüberschreitende Ausstellung geplant
Für die Schau laufen gerade die Vorbereitungen, erster Ausstellungsort ist das Rathaus in Telč. Mit Fotos sollen die Schönheiten von Telč, Horn, Raabs und Waidhofen an der Thaya gezeigt werden. Am 17. August wird die Wanderausstellung eröffnet. Sie ist jeweils einen Monat lang in den vier Städten zu sehen. Auch bei diesem kulturellen Projekt will man – so wie schon vor zehn Jahren – Grenzen überschreiten.