Das Kraftwerk nahe der Donau ist laut einer EVN-Aussendung seit 1986 „ein Eckpfeiler der Versorgungssicherheit Ostösterreichs“. Zu Spitzenzeiten sei Steinkohle für bis zu einem Jahr Produktion gelagert gewesen. Bei Volllast habe Dürnrohr Strom für etwa 1,7 Millionen Haushalte produziert.
Ein frühzeitiger Ausstieg aus der Kohleverstromung sei ein Beitrag zum Klimaschutz in Österreich, bringe aber gleichzeitig große Herausforderungen für die heimische Versorgungssicherheit, sagte EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz. Nun müssten andere Kraftwerke in Niederösterreich einspringen. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung sei „ein richtiger und wichtiger Schritt“, erinnerte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) daran, dass die „Stromerzeugung durch Kohle die CO2-schädlichste Erzeugungsform ist“.
Dürnrohr soll innovativer Energiestandort werden
Dürnrohr soll auch ohne Kohle ein „zentraler Energieknoten“ bleiben. Die EVN nützt der Aussendung zufolge 500.000 Tonnen Haus- und Gewerbemüll pro Jahr als Brennstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung. Aus dem Müll werde Strom für 170.000 Haushalte und Fernwärme für die Landeshauptstadt St. Pölten erzeugt. Auch Industriebetriebe werden vom Standort aus mit Energie versorgt.
Künftig soll in Dürnrohr zudem der niederösterreichische Klärschlamm zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet werden, so die EVN. Zusätzlich werde die Errichtung einer großen Photovoltaikanlage vorbereitet. Bei diesen Projekten könnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort neue berufliche Herausforderungen finden. Die EVN hat angekündigt, „in nächster Zeit“ mehr als 20 Millionen Euro in Dürnrohr investieren zu wollen.