Chronik

Trübe Bäche: Grenzwert erneut überschritten

Nach der Aufregung um Wassertrübungen, die durch Arbeiten am Semmering-Basistunnel entstanden sind, ist der Grenzwert der Trübstoffe in der Vorwoche erneut überschritten worden. Nun sind zumindest zwei weitere Probeentnahmen geplant.

Die Verunreinigungen im Göstritz- und Auebach sind laut der Abteilung für Wasserwirtschaft des Landes Niederösterreich durch Tonminerale und hauptsächlich Dolomit entstanden. Bei den Stoffen handelte es sich den Angaben der Abteilung Wasserwirtschaft zufolge um Auswaschungen von Sedimenten im Berg.

Die Probe von 25. Juli lag unter dem Grenzwert, vergangenen Donnerstag wurden im Ablauf der Gewässerschutzanlage beim Göstritzbach mit 84 Milligramm die erlaubten 50 Milligramm pro Liter jedoch erneut überschritten, hieß es auf Anfrage.

Gefahr für Mensch und Tier werden ausgeschlossen

Nun sind zumindest zwei weitere Probenentnahmen geplant – jeweils am Donnerstag in dieser und in der kommenden Woche, wurde mitgeteilt. Die Ergebnisse würden den Behörden weitergeleitet, hielt Abteilungsleiter Ludwig Lutz fest. Die entstandene Trübung sei nur optisch sichtbar gewesen, hieß es. Es bestehe keine Gefahr für Mensch oder Säugetier. In größeren Mengen könnten die Stoffe möglicherweise mechanisch Kiemen von Fischen reizen. Bis dato gebe es keine Meldungen über ein Fischsterben.

Verunreinigter Bach
ORF/Katharina Sunk
Anfang Juli hatten weiße Bäche im Bezirk Neunkirchen zu Verunsicherung geführt

Die Umweltschutzorganisation „Alliance for Nature“ (AFN) hatte in einer fachlichen Stellungnahme des Sachverständigen Josef Lueger aufgrund des „milchigen Aussehens der verunreinigten Gewässerabschnitte“ vermutet, „dass die Trübungen von Gipspartikeln mit sehr kleinen Korngrößen (Schluff- oder Tonfraktion)“ herrühren könnten. Die Abteilung Wasserwirtschaft hatte bereits in der Vorwoche festgehalten, dass die Verunreinigungen nicht durch Gips verursacht worden seien.