Verkehr

Fahrradanhänger: Debatte über Sicherheit

Der tödliche Unfall mit einem Fahrradanhänger bei Gaisruck (Bezirk Korneuburg) hat eine Debatte über die Sicherheit solcher Anhänger ausgelöst. Verkehrsexperten empfehlen einen gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsabstand.

Wie sicher sind Fahrradanhänger für Kleinkinder im Straßenverkehr? Wie lassen sich Kinder am Sichersten am Fahrrad transportieren? Diese Fragen werden nach dem Unfall am Sonntagabend diskutiert. Ein Pkw hatte einen Fahrradanhänger erfasst, zwei Schwestern im Alter von einem und vier Jahren wurden getötet.

Ausgebaute Radwege mindern Unfallrisiko

Laut Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit würden Fahrradanhänger dann zur Gefahr, wenn Radwege fehlen oder zu schmal gebaut sind, sodass Radfahrer dadurch auf Straßen ausweichen müssten. „Dann erst wird es im Straßenverkehr richtig gefährlich, besonders wenn Radfahrer von Autos überholt werden“, so Robatsch im Interview mit Vanessa Böttcher in der ORF-Sendung „konkret“.

Während in anderen Ländern wie beispielsweise Deutschland beim Überholen von Fahrrädern gesetzliche Regelungen für einen Mindestabstand von eineinhalb Metern vorgeschrieben sind, gibt es in Österreich keine vergleichbaren Vorschriften. Für Verkehrsexperten ist dies unverständlich, da die Anzahl an jährlichen Fahrradunfälle durch überholende Autos damit vermieden werden könnte.

Fahrradanhänger nicht grundsätzlich gefährlich

Wer sein Kind sicher transportieren möchte, müsste laut Robatsch auf die entsprechende Ausstattung der Anhänger achten: „Es ist genau geregelt, welche Ausrüstung ein Fahrradanhänger benötigt. Dazu gehören etwa Rückstrahler, zwei Rücklichter und die Fahnenstange.“ Und ebenso wichtig sei die richtige Sicherheitsausstattung des Kindes, das immer angeschnallt sein sollte und einen Helm tragen müsse.

Ob der Fahrradanhänger oder Kindersitz sicherer für Kleinkinder sei, hänge laut dem Experten vom Alter des Kindes ab. Speziell für besonders kleine Kinder, die noch nicht allzu lange im Fahrradkindersitz mitfahren können, sei der Anhänger oft sogar die bessere Wahl: „Schwere Verletzungen nach Stürzen fallen im Anhänger oft geringer aus, weil die Fallhöhe geringer ist als im Kindersitz“, so Robatsch am Montag in der ORF-Sendung „konkret“.