Musikdirektor Raoul Herget, Bürgermeister Klaus Schneeberger, Arrangeur Christian Kolonovits und Wolfgang Fürlinger bei der Präsentation
ORF/ Berger
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Kultur

„Symphonic Rock“ im Zeichen von Falco

25 Jahre nachdem „Falco Symphonics“ tausende Menschen nach Wiener Neustadt gezogen hat, wird bei „Symphonic Rock“ am 7. September eine Neuauflage stattfinden. Austropop-Musiker treten dort mit Orchester auf.

Viele Menschen in Wiener Neustadt erinnern sich an jenes legendäre Konzert, bei dem Falco 1994 vorm bis auf den letzten Platz gefüllten Domplatz in Wiener Neustadt erstmals gemeinsam mit einem großen Orchester auftrat. Die Kombination unterschiedlicher Musikstile war damals etwas völlig Neues, heute sind Auftritte von Musikgrößen aus Pop und Rock zu klassischer Begleitung zur Selbstverständlichkeit geworden. Österreichische Pionierarbeit leisteten damals Raoul Herget und Christian Kolonovits. Sie hatten „Falco Symphonics“ initiiert, organsiert und arrangiert. 25 Jahre später wagen sie eine Neuauflage.

Auftritte von Rabitsch, Gregory, Krisch und Baum

Unter dem Titel „Symphonic Rock“ vereinen sie am 7. September Austropop-Musiker wie Thomas Rabitsch, Roman Gregory, Johannes Krisch, Andy Baum, Lukas Fendrich und Nazide Aylin mit einem 70-köpfigen Orchester, bestehend aus Musikerinnen und Musikern der Josef Matthias Hauer-Musikschule, sowie der Wiener Philharmoniker und Wiener Symphoniker. Wie schon vor 25 Jahren wird Christian Kolonovits arrangieren, während Raoul Herget dirigiert. "Es ist mir eine große Ehre, nach so vielen Jahren wieder mit Christian Kolonovits gemeinsam zu arbeiten. Wir haben eine tolle Mischung von Songs ausgewählt. Zusätzlich wird es einen eigenen Block geben, der an das legendäre „Falco Symphonic" erinnert“, so Stadtmusikdirektor Herget.

Plakat von Symphonic Rock
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Herget war als Musiker sowohl mit den Symphonikern, als auch in Rockbands tätig und ebenso im Jazz zu Hause. Schon vor 30 Jahren hielt er wenig von der strikten Trennung unterschiedlicher Musikrichtungen. „In Christian Kolonovits und seinen Arrangements fand ich einen Menschen, der sämtliche Musikrichtungen vereinte. 1992 konnten wir gemeinsam etwas Großes anstoßen, das damals noch völlig neu war“, so Herget, der seit 27 Jahren Direktor der Josef Matthias Hauer-Musikschule in Wiener Neustadt ist.

Kolonovits, der beispielsweise mit musikalischen Größen wie den Scorpions auf Welttournee war und dort für die orchestrale Begleitung sorgte, habe sich Hergets Idee einer Neuauflage gerne angeschlossen: „Einige Arrangements von damals wiederzuspielen, um Neue zu ergänzen und den Gedanken des Crossovers wieder auf eine Bühne zu bringen, hat mich wieder hierher zurückgebracht. Es fühlt sich wie ein Heimkommen an“, so Kolonovits.

Crossover wurde durch Falco massentauglich

Etwa zwei Jahre nach Kolonovits und Hergets ersten musikübergreifenden Konzerten, war bei „Falco Symphonics“ im Jahr 1994 die österreichische Crossoverbewegung längst losgetreten. Falco, umgeben von einem klassischen Orchester, das von Herget dirigiert wurde, war der beste Beweis, dass Crossover in der Mitte der Gesellschaft angelangt war, so Kolonovits, ein enger Freund Falcos. Damals wie heute stammen die Arrangements von ihm, an die Anfänge denkt er gerne zurück. „Als Falco auf die Bühne gegangen ist und plötzlich diese neue Variante mit der Orchesterarbeit vorgefunden hat, hat er es richtig genossen. Das erkennt man auch deutlich auf den Videos von damals. Diese Zeit hat den großen Falco noch ein Stück vergrößert.“

Kulturstadtrat Franz Piribauer, Stadtmusikdirektor Raoul Herget, Bürgermeister Klaus Schneeberger, musikalisches Multitalent Christian Kolonovits und Sponsor Wolfgang Fürlinger gemeinsam mit Orchestermitgliedern von „Symphonic Rock“
Stadt Wiener Neustadt/Weller
(v.l.n.r.) Kulturstadtrat Franz Piribauer, Stadtmusikdirektor Raoul Herget, Bürgermeister Klaus Schneeberger, Musiker Christian Kolonovits und Sponsor Wolfgang Fürlinger gemeinsam mit Orchestermitgliedern von „Symphonic Rock“

Obwohl Falcos musikalische Zeit damals schon von großen Erfolgen geprägt war, habe es keine Überredungskunst gebraucht, um ihn nach Wiener Neustadt zu holen, erinnert sich Kolonovits: „Falco war auch einer von diesen Verrückten, die neue Einflüsse förmlich inhaliert und alles zugelassen haben – beispielsweise auch das Orchester. Diese Crossover-Arbeit war ihm glaube ich sehr wichtig.“ Durch Falcos Auftritt in Wiener Neustadt seien die Grenzen der Musik in Österreich gesprengt und „massentauglich“ geworden, so Kolonovits.

In Anlehnung an „Falco Symphonic“ solle auch das „Symphonic Rock“ am 7. September Grenzen überwinden und Musikerinnen und Musiker aus unterschiedlichen Bereichen zusammenführen, betonen Kolonovits und Herget. Das Konzert findet bei freiem Eintritt im Rahmen des „Bunten Stadtfestes“ am Hauptplatz in Wiener Neustadt statt. Laut Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) schließe sich mit „Symphonic Rock“ ein Kreis: „Der Name Kolonovits war für mich der Türöffner für die Idee, weil ich natürlich all diese musikalischen Aktivitäten, die im Jahr 1992 in Wiener Neustadt begonnen haben, miterlebt habe. Da ist dieses Revival etwas, bei dem man nicht nein sagen darf, sondern ja sagen muss.“