Helena Eribenne mit einer Maske
Sandro E. E. Zanzinger
Kati Bruder
Kultur

Performance Preis für Helena Eribenne

Die multimediale Performance-Künstlerin Helena Eribenne hat den diesjährigen H13 Niederösterreich Preis für Performance gewonnen. Der Preis wurde vom Kunstraum Niederösterreich vergeben und ist zugleich der einzige Preis in Österreich für Performance-Kunst.

Den Preis gewann Eribenne für ihre Performance in Shirley Browns Stück „Woman to Woman II“ (1974), da sie dort den Kunstraum Niederösterreich in eine Zeitmaschine verwandelte, um den Status Quo der Repräsentation und Rezeption von Künstlerinnen of Color einer kritischen Reflexion zu unterziehen, heißt es aus der Jury. Konkret thematisiert die Künstlerin dabei die Diskriminierung und soziale Ungleichheit.

In dem prämierten Projekt begibt sich die Künstlerin laut Jury in einen musikalisch getragenen und auf Shirley Browns Stück „Woman to Woman“ (1974) referierenden fiktiven Dialog mit ihrem weiblichen, institutionellen Gegenstück, einer weißen Kuratorin. Die Jury, bestehend aus Florentina Holzinger, Astrid Peterle, Katharina Brandl und Lena Lieselotte Schuster, begründete ihre Entscheidung damit, dass es Eribenne gelungen ist, „einen produktiven Anker in die 1970er Jahre zu werfen, um gegenwärtige interjektionelle Ausschlussmechanismen im Kunstbetrieb zu hinterfragen.“

Helena Eribenne
Kati Bruder
Helena Eribenne gewann mit dem Projekt „Woman to Woman II“

Uraufführung am 4. September

Die Verleihung des 13. H13 Niederösterreich Preis für Performance, der mit 4.000 Euro dotiert ist, findet am 4. September im Kunstraum Niederösterreich in der Wiener Herrengasse statt. Dabei wird auch „Woman to Woman II“ uraufgeführt. Mehr von Helena Eribenne gibt es außerdem ebendort in der darauffolgendenen Ausstellung von 5. bis 14. September zu sehen.

Die Künstlerin wurde in London als Tochter nigerianischer Eltern geboren, studierte von 2000 bis 2004 in Wien an der Akademie für bildende Kunst. Heute gilt sie als fixer Bestandteil der Wiener Kunst- und Performanceszene. Ihre Arbeiten umfassen Themengebiete mit gesellschaftspolitischer Relevanz und sind an der Schnittstelle zwischen Theater, Performance, Musik, Film und Fotografie angesiedelt. Neben zahlreichen Kurzfilmproduktionen, die weltweit vorgeführt werden, schrieb sie auch einige Songs, Theaterstücke und Film-Skripten.