Ein Polizist während eines Lokalaugenscheins nach einen Gewaltverbrechen an einer 16-Jährigen  im Anton-Wodica Park in Wiener Neustadt.
APA/ROBERT JAEGER
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Chronik

Tote 16-Jährige: Mordprozess im Oktober

Im Fall der im Jänner tot in einem Wiener Neustädter Park aufgefundenen Jugendlichen muss sich ein 19-jähriger Syrer von 1. bis 3. Oktober unter anderem wegen Mordes verantworten. Dem Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Der Mann stellte seiner Ex-Freundin laut Anklage in der Nacht auf den 13. Jänner in Wiener Neustadt nach. Als die 16-Jährige gegen 6.00 Uhr nach einer Lokaltour mit dem Taxi nach Hause fahren wollte, soll ihr der Syrer vorausgeeilt sein und sie im Anton-Wodica-Park abgepasst haben. Dort soll er sie aus Eifersucht mit einem Gürtel erwürgt haben.

Weil er sich an der Leiche vergangen haben soll, muss sich der 19-Jährige auch wegen Störung der Totenruhe verantworten. Weitere Anklagepunkte sind Körperverletzung, versuchte absichtlich schwere Körperverletzung sowie dreifache versuchte schwere Nötigung zum Nachteil von Verwandten des Opfers, teilte Hans Barwitzius, Vizepräsident des Landesgerichts Wiener Neustadt, am Freitag mit.

Die Leiche der 16-Jährigen wurde am Vormittag des 13. Jänner unter einem Laubhaufen in dem Park gefunden. Nach einer Fahndung wurde der Verdächtige einige Stunden später in Wien festgenommen. Bei der Tatrekonstruktion im Februar sprach der 19-Jährige davon, dass das Opfer infolge eines Unfalls gestorben sei. Der Beschuldigte räumte jedoch ein, seine Ex-Freundin danach unter einem Laubhaufen verscharrt zu haben.

Bei dem Prozess sind 23 Zeugen geladen, zudem sollen mehrere Sachverständige zu Wort kommen. Im Fall einer Verurteilung wegen Mordes gilt der Strafrahmen für junge Erwachsene (18 bis 21 Jahre), der bis zu 15 Jahre Haft vorsieht.