Schlagbaum an der ost und westdeutschen Grenze 1989
dpa/A9999 DB dpa
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Kultur

WALDVIERTEL AKADEMIE lotet Grenzen aus

„Grenzen. Erkennen. Verbinden. Überwinden.“ ist der Titel der 35. Internationalen Sommergespräche der WALDVIERTEL AKADEMIE, die von 29. August bis 1. September in Weitra (Bezirk Gmünd) stattfinden und bei denen etwa 1.000 Interessierte erwartet werden.

An diesen vier Tagen wird ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Diskussionen, Filmen, Kulturabenden und Exkursionen geboten. Für die Veranstaltungen der Internationalen Sommergespräche ist nicht nur Weitra Schauplatz, sondern auch Gmünd, Moorbad Harbach (Bezirk Gmünd), Waidhofen an der Thaya und Vitis (Bezirk Waidhofen an der Thaya).

50 Expertinnen und Experten werden bei den Sommergesprächen der WALDVIERTEL AKADEMIE aktuelle Themen der Region und Zeit diskutieren – gemeinsam mit der Bevölkerung. Im Fokus stehen heuer Grenzen in all ihrer Vielfalt und unterschiedlichen Bedeutung. „Für uns war es wichtig, diesen Begriff in seiner gesamten Breite aufzugreifen“, erläutert Geschäftsführer Christoph Mayer, „denn auch wir beschäftigen uns damit schon seit fast 35 Jahren, nicht nur in der Zusammenarbeit mit tschechischen Partnern.“

Schlagbaum an der Grenze
APA/Georg Hochmuth
„Grenzen sind nicht starr. Sie können verschoben werden, unterliegen der jeweiligen Zeit und Gesellschaft. Grenzen können aktiv gestaltet und verändert werden. Deshalb widmet sich die WALDVIERTEL AKADEMIE – im 30. Jahr nach der Grenzöffnung zwischen Österreich und der Tschechischen Republik – diesem Begriff, der unser gesamtes Leben beeinflusst, in vielfältiger Weise“, so Ernst Wurz, Vorsitzender der WALDVIERTEL AKADEMIE

Den öffentlich zugänglichen Eröffnungsvortrag am 29. August (19.00 Uhr) auf Schloss Weitra hält der Karikaturist Gerhard Haderer. Er stellt seine Ausführungen unter das Motto „Gehorsam hat Grenzen. Für die Gestaltung unserer demokratischen Gesellschaft braucht es die Bereitschaft mündiger Bürger, sich einzumischen“.

Mentale, körperliche und soziale Grenzen

"Das Programm der Internationalen Sommergespräche ist auch in diesem Jahr äußerst abwechslungsreich und prominent besetzt“, so Akademie-Geschäftsführer Mayer. Ab Freitag wird im Rathaus von Weitra unter anderem über „Biologische Möglichkeiten und Grenzen. Worauf hoffen wir, wovor fürchten und was wünschen wir uns“ diskutiert, Teilnehmer sind der Mediziner Christoph Gisinger, der Philosoph Peter Kampits und die Biochemikerin Renée Schroeder. Im Moorheilbad Harbach dreht sich am Freitagnachmittag alles um den Körper und das Gehirn. Der Autor Tom Gschwandtner, der Sportwissenschafter Johann Holdhaus und die Extremsportlerin Alexandra Meixner gehen der Frage nach den eigenen Grenzen und den Grenzüberschreitungen nach.

Migrationsforscherin Gudrun Biffl, Regionalforscher Martin Heintel und Neurologe Wolfgang Lalouschek beschäftigen sich am Samstagvormittag im Rathaus Weitra mit dem Wettbewerb zwischen Stadt und Land, ehe am Nachmittag Bevölkerungsökonomin Alexia Fürnkranz-Prskawetz, Sozialwissenschafter Bernd Marin und Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger über die „grenzenlose Gesellschaft“ diskutieren. Dabei werden Herausforderungen und Chancen der Arbeit ebenso im Mittelpunkt stehen wie soziale Ausgrenzungen und Armutsgrenzen.

Wirtschaftlicher Abschluss

Den traditionellen Abschluss der Sommergespräche bildet die Wirtschaftsmatinee, heuer in Vitis. „Grenzenlose Wirtschaft. Wachstum und Bildung im Fokus“ steht dabei im Fokus der Diskussion, an der AMS-Geschäftsführer Sven Hergovich, Trendforscherin Gerlinde Pöchhacker-Tröscher, Kommunikationswissenschafterin Eva Horvatic, Isabella Hengl von der Industriellenvereinigung sowie Gastgeber und Firmenchef Stefan Schrenk teilnehmen.

Schon zuvor werden am Freitag mit einem Filmabend im Kino in Gmünd („Cold War“) und einem Kulturabend im Theater an der Mauer in Waidhofen an der Thaya ("Geben Sie Gedankenfreiheit!“) auch kulturelle Impulse bei dieser Tagung gesetzt.