Wirtschaft

Semperit zurück in der Gewinnzone

Der im Umbau befindliche börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern Semperit mit seinem Stammwerk in Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) ist erstmals seit zwei Jahren wieder zurück in der Gewinnzone. Das Ergebnis nach Steuern betrug zwischen Jänner und Juni 5,8 Mio. Euro.

„Unser erfolgreicher Turnaround setzt sich kontinuierlich fort und gewann vor allem im zweiten Quartal an Dynamik“, so wird Semperit-Chef Martin Füllenbach am Mittwoch in einer Aussendung des Konzerns zitiert. Neben der „sehr positiven Entwicklung des Industriesektors“ hätten nun auch die Restrukturierungsanstrengungen im Sektor Medizin erste Früchte getragen. So produziert das Traditionsunternehmen etwa Operationshandschuhe aus Naturkautschuk. Sempermed bleibe weiter im Fokus, „um die Nachhaltigkeit der Bemühungen sicherzustellen“, betont Füllenbach.

Semperit-Werk in Wimpassing
Semperit

Im Vorjahr noch Verlust von 67,4 Mio. Euro

Zum Halbjahr belief sich der Gewinn je Aktie heuer auf 0,28 Euro – vor einem Jahr gab es hier noch einen Fehlbetrag von 0,21 Euro je Aktie. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode von (bereinigt) 13,2 Mio. auf 20,9 Mio. Euro. Die dazugehörige Marge verbesserte sich von (bereinigt) 2,9 auf 4,8 Prozent.

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg von 32,7 auf 39,1 Mio. Euro – der Vorjahreswert wurde den Angaben zufolge um den negativen Sondereffekt von 3,9 Mio. Euro aus der Schließung des Sempertrans-Standortes in China bereinigt. Unter dem Strich blieb ein Ergebnis von 5,8 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 67,4 Mio. Euro zu Buche stand, wie aus den aktuellen Halbjahreszahlen hervorgeht. Der Umsatz war mit einem Minus von 2,5 Prozent auf 437,3 Mio. Euro leicht rückläufig.

Bis Ende 2020 soll Semperit saniert sein

Zahlungswirksame Investitionen wurden gegenüber der Vorjahresperiode von 42,1 Mio. auf 21,4 Mio. Euro halbiert. Es seien überwiegend Erhaltungsinvestitionen getätigt worden. Die Eigenkapitalquote sei von 42,9 Prozent zum Jahresende 2018 auf 41,4 Prozent gesunken.

Der eingeschlagene Transformationsprozess werde „mit aller Konsequenz fortgeführt“, so Semperit-Chef Füllenbach. Für das Gesamtjahr seien Investitionsausgaben in Höhe von etwa 40 Mio. Euro vorgesehen. Damit will man dem Ziel eines positiven Free Cashflows näherkommen. Die Kosten würden schrittweise optimiert und die Nettoverschuldung verringert. Bis Ende 2020 soll Semperit saniert sein. Ab dann soll die Semperit-Gruppe eine EBITDA-Marge von rund 10 Prozent erreichen, so der Plan.