Szene des ersten Tages des FM4 Frequency Festivals 2019
ORF / Wohlmuth
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Kultur

Frequency: Von Spaßbands und Bayerntreffen

Bei perfektem Camping-Wetter ist das FM4 Frequency Festival in St. Pölten am Donnerstag offiziell gestartet. Die Zutaten für das Erfolgsrezept sind einmal mehr ein Campingplatz, ein Fluss, zwei Bühnen und sehr viele verrückte Leute.

Vor den Profis sind die Amateure an der Reihe. Schon in den Mittagsstunden wird am Festivalgelände für Stimmung gesorgt – lange, bevor die Bühnen am Nachmittag eröffnet werden. Verantwortlich dafür ist die selbsternannte Campingplatz-Band. Saxofon, Tenorhorn, Melodica und Drums – es ist eine bunte Mischung, die das Festival seit zwei Jahren bereichert. „Wir sind eine nette Gruppe aus Leuten, die alle ein Instrument spielen und jahrelang am Campingplatz unterwegs waren. Irgendwann haben wir gesagt, wir könnten ja was gemeinsam machen“, sagt der Oberösterreicher „Lacki“, der die Band jedes Jahr leitet.

Szene vom ersten Tag des FM4 Frequency Festivals 2019
ORF / Felix Novak
Die Campingplatz-Band erheitert Besucherinnen und Besucher

Gespielt werden absolute Klassiker der Festivalszene, von „Seven Nation Army“ der White Stripes bis hin zu zur aus Star Wars bekannten „Cantina Band“-Nummer. Auf Festivals ist vor allem letztere in ihrer zehnstündigen Version berühmt-berüchtigt. Begleitet wird die Campingplatz-Band von einem eigenen Fanclub, der aus zwei Oberösterreichern und einem Schweden besteht und die Hobbymusiker zusätzlich mit Percussion-Instrumenten begleitet.

Tücken des Festivalalltags

Gleichzeitig sind tausende Besucherinnen und Besucher bereits mit dem Aufbau von Zelten, Pavillons, Tischen, Sofas, Swimmingpools und allem anderen, das auf ein Festivalgelände geschleppt werden kann, beschäftigt. Für die Salzburger Daniel und Viki ist es ein schwieriges Unterfangen: „Wir sind zwar mittlerweile sehr geübt, aber dieser Pavillon hat einen Fehler. Da ist eine falsche Stange dabei. Jetzt müssen wir da mit sehr viel Klebeband improvisieren.“

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Szene vom ersten Tag des FM4 Frequency Festivals 2019
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Festivalanfänger kann man von geübteren Besuchern vor allem an der Größe der Ausrüstung unterscheiden. „Letztes Mal hatten wir ziemlich viel Zeug mit, das wir nicht gebraucht haben. Für dieses Mal haben wir uns einen speziellen Wagen gekauft“, sagt Sofie aus Vöcklabruck. Genau so ein Wagen ist einer anderen Gruppe zum Verhängnis geworden. „Es war einfach zu viel Gewicht, da ist die Achse gebrochen“, erklärt die Steirerin Kerstin. Den Grund dafür sieht sie weniger in den Bierpaletten und mehr in Wasserflaschen, die vereinzelt zwischen dem Alkohol zu sehen sind.

Anreise drei Tage vor Festivalbeginn

Knapp 50.000 Menschen werden heuer pro Tag am FM4 Frequency Festival erwartet, bei der 19. Auflage der Veranstaltung, die zum elften Mal in St. Pölten stattfindet. Obwohl der Donnerstag, der Feiertag, als offizieller Anreisetag gilt, sind viele schon länger hier. Seit Dienstag ist auf dem Gelände „Early Camping“ möglich – natürlich gegen Aufpreis. Es richtet sich an jene, denen es in erster Linie um die Campingplatzatmosphäre geht oder die sich einfach einen besonders guten Platz sichern wollen. Doch manche sind noch früher gekommen. Eine Gruppe aus Süddeutschland kam nach siebenstündiger Fahrt am Montagabend an und verbrachte die erste Nacht im Auto.

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Generell ist Deutschland auf dem Gelände stark vertreten. Vor allem die einzigartige Lage an der Traisen wird auch dort geschätzt und spricht sich offenbar herum. Viele Bayern und einige Schwaben sind zum ersten Mal hier. „Vorher haben wir beim Eingang einen Typen getroffen, der direkt aus dem Nachbardorf kommt“, erzählt eine Besucherin aus Niederbayern. „Das ist krass. Da ist man irgendwo in Österreich und dann trifft man plötzlich einen Bayer, der neben uns wohnt.“

Auch wenn Musikacts wie Twenty One Pilots und Billie Eilish am Donnerstag durchaus für Begeisterung sorgen – für viele steht das Leben auf dem Campingplatz im Mittelpunkt. „Es sind nur angenehme Leute da, alle sind freundlich. Jeder hilft jedem. Du bekommst Bier von den Nachbarn, es ist super“, sagt Anja aus dem Bezirk Amstetten. Für Sophie aus Graz sind Musik und Camping gleichermaßen wichtig. „Ich finde auch das Campen an sich witzig, deshalb würde ich vielleicht auch ohne Musik herkommen“, sagt sie. Damit ist sie nicht allein, denn es gibt sie durchaus: Geschichten von Festival-Veteranen, die es in all den Jahren noch nie vor eine Bühne geschafft haben sollen.