Chronik

Eine Festnahme nach Brandanschlag bei FPÖ

Nach dem Brandanschlag auf die FPÖ-Landesgeschäftsstelle in St. Pölten vom Montag vergangener Woche ist jetzt ein Verdächtiger festgenommen worden. Er steht im Verdacht, mit weiteren Komplizen die Geschäftsstelle mit Molotow-Cocktails beworfen zu haben.

Die Landespolizeidirektion Niederösterreich bestätigte am Montag gegenüber noe.ORF.at die Festnahme eines Beschuldigten. Er wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Leopold Bien, auf Anfrage. Wann die Festnahme erfolgt ist, wurde vorerst nicht mitgeteilt.

Auf die Spur des Verdächtigen kam die Polizei, weil sich der Mann in einem Wiener Krankenhaus Brandwunden behandeln ließ. Diese habe er sich, so die Ermittler, bei dem Anschlag auf die FPÖ-Landesgeschäftsstelle in der Nacht auf den 12. August selbst zugefügt. Das sei auch auf einem Überwachungsvideo zu sehen, das von der FPÖ Niederösterreich am Tag nach dem Anschlag veröffentlicht wurde. Darauf waren vier vermummte Personen, die mit Brandsätzen die Landesgeschäftsstelle der Freiheitlichen beworfen haben, zu sehen. Ein Täter hatte sich dabei selbst angezündet.

Nähere Angaben zur Person des Verdächtigen machte die Polizei am Montag in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft St. Pölten nicht, um die Fahndung nach den drei Mittätern nicht zu gefährden, hieß es. Laut Bien wurde über den Beschuldigten bereits die U-Haft verhängt. Auch der Sprecher der Staatsanwaltschaft verwies darauf, dass „im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen“ keine weiteren Angaben gemacht würden.

Hofer: „Täter hat Recht auf Schutz verwirkt“

Laut Medienberichten soll es sich bei dem Verdächtigen um einen Migranten handeln. Dazu sagte am Montagvormittag der designierte FPÖ-Bundesparteiobmann und FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer in einer Aussendung: „Wenn es den Tatsachen entspricht, dass es sich bei einem der mutmaßlichen Täter um einen subsidiär Schutzberechtigten handelt, dann hat diese Person jedes Recht auf Schutz verwirkt und muss abgeschoben werden.“

FPÖ-Landesobmann Udo Landbauer lobte am Montag den raschen Ermittlungserfolg der Polizei und betonte ebenfalls: „Sollte es sich bei dem einvernommenen Täter tatsächlich um einen subsidiär Schutzberechtigten handeln, kann das nur die sofortige Abschiebung und ein lebenslanges Einreiseverbot bedeuten.“ Nun gelte es, die drei weiteren Attentäter ausfindig zu machen, so Landbauer, „alle Hintergründe für diese verrückte und lebensgefährliche Tat zu eruieren und an mögliche Drahtzieher heranzukommen“.