Chronik

Tschernobyl: Kinder erholen sich in Österreich

140 Kinder aus Weißrussland erholen sich derzeit wieder in Niederösterreich. Ihre Heimat wurde durch den Reaktorunfall in Tschernobyl im Jahr 1986 besonders stark verstrahlt.

Knapp 33 Jahre ist die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl bereits her, Menschen aus den verstrahlten Gebieten in der Ukraine, Russland und Weißrussland leiden teilweise noch heute unter den Folgen. Deshalb organisiert Maria Hetzer seit 25 Jahren das Projekt „Erholung für Kinder aus Belarus“. Sie möchte Kindern aus einfachen Verhältnissen einen erholsamen Urlaub in Niederösterreich ermöglichen. Unterstützt wird das Projekt vom Land Niederösterreich.

Kinder sind bei Gastfamilien untergebracht

Während der Zeit in Österreich sind die Kinder bei Gastfamilien untergebracht. Gemeinsam unternehmen sie Ausflüge und lernen Österreich kennen. „Diese Kinder kommen aus den am meisten betroffenen Gebieten Weißrusslands. Dass sie hier in Österreich sein können, macht sie sehr glücklich“, so Organisatorin Maria Hetzer im Gespräch mit noe.ORF.at.

Kinder auf Schiff schauen auf Donau
ORF
Ein Programmpunkt für die Kinder war eine Schifffahrt über die Donau

„Die Kinder sprechen die ganze Zeit über die Eindrücke, die sie hier sammeln. Es gefällt ihnen sehr. Wenn sie wieder zu Hause sind, wollen sie oft wieder nach Österreich zurück“, so die Projektleiterin aus Weißrussland, Olesja Domennikova. „Ich bin jetzt zum dritten Mal in Österreich. Ich möchte mich bei meiner Gastfamilie bedanken, es macht mir hier sehr viel Spaß“, sagte die 17-jährige Alina aus Weißrussland, die in ihrer Zeit in Österreich Deutsch gelernt hat.

Kinder unternehmen viele Ausflüge

Die Gastfamilien engagieren sich ehrenamtlich und kommen für einen Teil der Kosten selbst auf. Außerdem kümmern sie sich um das Unterhaltungsprogramm während dieser Zeit. „Drei Wochen sind da fast zu kurz. Wir waren beispielsweise im Schloss Schönbrunn. Und weil es in Weißrussland kaum Berge gibt, waren wir auch wandern“, schilderte Gastvater Stefan Eisner aus Innermanzing (Bezirk St. Pölten). Weil das Projekt auch im kommenden Jahr wieder stattfinden soll, werden bereits Gasteltern für den kommenden Sommer gesucht.