Arbeiter bauen die Gerüste der Bühnen ab
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Chronik

Frequency: Das Aufräumen hat begonnen

Nachdem das dreitägige FM4 Frequency Festivals beendet ist und die etwa 200.000 Gäste wieder aus St. Pölten abgereist sind, geht für viele die Arbeit erst richtig los. Den Aufräumtrupps steht eine arbeitsintensive Woche bevor.

Drei Tage lang war St. Pölten im Festivalfieber – und das zeigt sich entlang der Traisen alle Jahre wieder. Täglich mehr als 50.000 Gäste auf relativ engem Raum beschäftigen nach dem Ende des FM4 Frequency Festivals etwa 100 Reinigungskräfte, denen eine Woche lang garantiert nicht langweilig wird. Im vergangen Jahr sind durch das Festival insgesamt etwa 330 Tonnen Müll zusammengekommen, etwa zehn Prozent davon wurden am Ende der drei Tage von den Aufräumtrupps beseitigt.

Einen Großteil der Müllberge machen auch heuer leere Dosen und Flaschen sowie Lebensmittelverpackungen und sonstiger Restmüll aus. Aber auch zurückgelassene Zelte, Pavillons und andere Campingutensilien müssen entsorgt werden. Wie viel Müll heuer zusammenkommt, wird erst am Ende der Aufräumarbeiten feststehen. Der Anteil des Sperrmülls ist jedenfalls groß. Da heuer aber ein größeres Gelände zur Verfügung gestanden ist als im Vorjahr, wird tendenziell mit mehr Müll gerechnet.

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Die Saubermacher bei der Arbeit
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Das Gelände entlang der Traisen
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Müllberge mit zurückgelassenen Zelten
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Müllberge mit Zeltstangen
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Festivalgäste hinterlassen teils skurille Stücke

Dass bei den Aufräumarbeiten auch immer wieder skurrile Dinge gefunden werden, erzählt Michael Micic, Projektleiter der Reinigungsfirma. Manche Festivalgäste seien während ihres Aufenthalts erfinderisch und würden sich Gegenstände des täglichen Bedarfs selbst basteln, die nach ihren Aufenthalten zurückbleiben: „Wir haben beispielsweise selbstgebaute WCs gefunden oder den einen oder anderen Wagen der Marke Eigenbau“, so Micic gegenüber noe.ORF.at. Und besonders in Erinnerung wird ihm heuer ein Zelt mit speziellem Inhalt bleiben: „Das war voll mit aufblasbaren Puppen und definitiv das Skurrilste, das wir bisher gefunden haben.“ Dass sich die Festivalgäste beim Campen häuslich einrichten, zeigt sich auch an allem, was sie zurücklassen. „Wir stoßen auf Sofas, Tische, natürlich Schlafsäcke, Matten, Hängematten und alles Mögliche“, so Micic.

Bereits während des Festivals war heuer das sogenannte „Frequency-Green Team“ unterwegs. Bestehend aus etwa 200 Freiwilligen, sammelte das Green Team am gesamten Gelände laufend Müll ein und hatte von den Veranstaltern im Vorfeld als Anreiz dafür kostenlosen Zutritt zum Festival bekommen.

Einsatzorganisationen ziehen „großteils ruhige“ Bilanz

Neben den etwa 200.000 Gästen war am Festivalgelände auch ein Großaufgebot an Einsatzkräften präsent. Diese sind sich einig, dass das Frequency Festival großteils „sehr ruhig“ verlaufen sei – mehr dazu in FM4 Frequency: 200.000 feierten friedlich (noe.ORF.at; 18.8.2019).

Knapp 2.000 Menschen wurden an den Stützpunkten der Rettung behandelt, 100 mussten ins Krankenhaus gebracht werden, niemand aber in lebensbedrohlichem Zustand. Bei Alkohol- und Drogentests hat die Polizei bei Schwerpunktkontrollen rund ums Festivalgelände heuer 53 Lenkerinnen und Lenker angezeigt, die durch Drogen beeinflusst waren, acht durch Alkohol. Ausgeforscht wurden außerdem zwei Männer, die am Campinggelände etwa ein Dutzend Zelte aufgeschlitzt, ausgeraubt und teilweise in Brand gesetzt haben sollen. Einer der beiden zeigte sich laut Angaben der Polizei geständig.

Das Unfallauto auf dem Rückweg vom Frequency Festival
Einsatzdoku/ Lechner
Nach der Veranstaltung kamen fünf Festivalbesucher auf der S6 von der Fahrbahn ab

Unfall mit Schwerverletzten am Heimweg vom Festival

Zu einem tragischen Ende kam es jedoch für eine Gruppe Festivalbesucher auf der Semmering Schnellstraße (S6) bei Natschbach (Bezirk Neunkirchen). Vermutlich durch Übermüdung des Fahrers ausgelöst, kam der Kleinbus mit vier Kärntnern und einer Wienerin am Rückweg vom Festival von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Zwei Personen wurden eingeklemmt, alle fünf mussten teilweise schwerverletzt in nahegelegene Krankenhäuser gebracht werden.