Honig
PollyDot/Pixabay
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Landwirtschaft

Imker kämpfen gegen Zementhonig

Die Wetterumschwünge im Frühling und Sommer haben Bienen zu schaffen gemacht. Der niederösterreichische Imkerverband geht von einem Drittel weniger Honig im Vergleich zum Vorjahr aus. Ein wichtiger Grund für den Rückgang ist der Zementhonig.

Niederösterreichweit gibt es laut dem Österreichischen Imkerbund etwa 4.600 Imker, die mehr als 40.000 Bienenvölker bewirtschaften. Johann Gruscher, Präsident des Niederösterreichischen Imkerverbandes, schätzt, dass es dieses Jahr rund 30 Prozent weniger Honig aus Niederösterreich geben werde. Regionale Unterschiede seien ihm zufolge klar zu erkennen. Imker im Weinviertel hätten mit anderen Wetterbedingungen zurechtzukommen als die Mostviertler Imker, betont er.

Bienen auf Waben
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Österreichweit werden jährlich 4.000 Tonnen Honig produziert

Zementhonig als Hauptproblem

Eines der Hauptprobleme sei der Melezitosehonig, auch Zementhonig genannt, erklärt Karl Moser, ein langjähriger Imker aus dem Pielachtal. Der Zementhonig setze sich tief in den Waben an und kristallisiere dort sofort und das mache ein Ausschleudern des Honigs unmöglich, führt Moser aus. Er ergänzt, dass auch die Bienen, die sich im Winter von Honig ernähren, den Zementhonig nicht verdauen können. Er empfiehlt, die Waben zu entfernen, denn so könne ein Völkersterben verhindert werden.

Warum in diesem Jahr viele Imker mit dem Zementhonig zu kämpfen haben, ist unklar. Laut Moser kämen spezielle Blattlausarten heuer besonders häufig vor, die den Honigtau von Waldbäumen erzeugen. Dieser wiederum sei verantwortlich für die Bildung des Zementhonigs.