Chronik

Niederösterreicher ist „jüngster Chef“

Jeder fängt einmal klein an, Max Spiess fängt besonders jung an: Der 14-Jährige hat bereits zwei Unternehmen gegründet. Der Schüler aus Groisbach in Alland (Bezirk Baden) ist damit laut Wirtschaftskammer der „jüngste Unternehmer“ in Österreich.

Die Sommerferien sind für Max Spiess vielleicht die schönste Zeit im Jahr, denn ohne Schule ist es für ihn leichter, sich um seine Unternehmen zu kümmern. Der 14-jährige Schüler hat davon mittlerweile zwei: Seit etwa einem Jahr erstellt und verkauft er Powerpoint-Präsentationen, unter anderem für drei größere österreichische Firmen. Heuer gründete er zudem einen Onlineshop für Elektronikartikel.

„Macht mir einfach Spaß“

Bis auf seine Projekte sei seine Jugend aber wie bei jedem anderen. Er spielt Fußball, Tennis und trifft sich mit Freunden. Einen großen Teil seiner Freizeit verwende er aber für Geschäftliches, sagt Spiess: „In der Jugend soll man die Sachen machen, die einem Spaß machen und das macht mir einfach Spaß. Es ist auch für mich wie ein Hobby.“

Rechtlich ist sein Vater Bernd Spiess für die Unternehmen seines Sohnes verantwortlich. Er ist Unternehmensberater. Dass sein Sohn Hilfe braucht, ist aber selten der Fall: „Er macht die Dinge fast ausschließlich allein. Er will sich manchmal Bestätigung holen, ob das eine gute Idee ist oder nicht, aber er setzt dann alles alleine um“, so Bernd Spiess.

14-Jähriger aus Groisbach betreibt zwei Firmen
ORF/Reiterits
Von seinem Vater Bernd (links) holt sich Max Ratschläge und Feedback

Vom Kaufladen zum eigenen Unternehmen

Max’ Geschäftssinn habe sich schon früh gezeigt, erzählt dessen Vater: „Er hat, so wie wahrscheinlich alle Kinder in dem Alter, Kaufladen gespielt. Er hat sich dann auch vor das Haus gesetzt und versucht, die Produkte an den Mann und an die Frau zu bringen.“ Sein Interesse für alles Unternehmerische sei immer schon groß gewesen.

Während der Schulzeit verbringt er zwei bis drei Stunden täglich mit dem Schreiben von E-Mails, Telefonieren und dem Verwalten seiner Websites. In den Sommermonaten kann es auch mehr werden. Als Ein-Mann-Unternehmen kümmert er sich um sämtliche Schritte. Er verpackt zum Beispiel auch die Produkte seines Onlineshops selbst und bringt sie zu Fuß zur Post.

Theorie und Praxis

Zurzeit geht Max noch auf die Handelsakademie. Trotz seines Wissens von zu Hause fühlt er sich dort als Jungunternehmer nicht unterfordert. Er versucht, das Gelernte aus der Schule, etwa aus dem Fach Betriebswirtschaft, in der Praxis umzusetzen. Auch für die Zukunft hat Max einige Ideen: „Ich möchte jedenfalls im Business bleiben, vielleicht Geschäftsführer von einem großen Unternehmen werden. Das würde mich sehr freuen. Auf jeden Fall werde ich weiterhin Start-Ups gründen." Jeder fängt einmal klein, aber vielleicht nicht ganz so jung an.